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Klärwerk Kaditz reinigt mehr Abwasser

Der Anschluss von Wilsdruff mit einem Elbtunnel wurde jetzt auch offiziell übergeben. 

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Durch diese neue Leitung kommt das Abwasser aus Wilsdruff jetzt ins Klärwerk Kaditz.
Durch diese neue Leitung kommt das Abwasser aus Wilsdruff jetzt ins Klärwerk Kaditz. © Christian Juppe

Von Isabell Köhler und Peter Hilbert

Im Klärwerk Kaditz werden jetzt täglich rund 3 500 Kubikmeter Abwasser mehr gereinigt. Die kommen aus dem Gebiet des Wilsdruffer Abwasser-Zweckverbandes „Wilde Sau“. Das Abwasser fließt durch eine 12,5 Kilometer lange Druckleitung, die seit Ende 2017 zwischen Wilsdruff und dem Kaditzer Klärwerk gebaut wurde.

Am Montag wurde sie dort offiziell übergeben. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) freute sich, dass diese regionale Zusammenarbeit im Interesse der Ökologie und Wirtschaftlichkeit so gut funktioniert hat. Angeschlossen sind jetzt Kommunen des Abwasserzweckverbandes (AZV) Wilde Sau, zu dem Wilsdruff, Tharandt und Klipphausen gehören.

Beim Leitungsbau mussten 160 Grundstücke durchquert werden. Anwohner, die sich erst gegen die Rohrverlegung wehrten, konnten letztlich auch von AZV-Vorsitzendem Andreas Clausnitzer von der Notwendigkeit überzeugt werden. „Die neue Leitung ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für die Einwohner im Verbandsgebiet“, sagte er. Zwei Jahre lang hatten Fachleute des Ingenieurbüros ACI geplant, bis der Bau beginnen konnte.

Die spektakulärste Aktion war im März vergangenen Jahres, als ein 330 Meter langer Rohrtunnel neben der Dresdner Autobahnbrücke unter dem Elbgrund gebohrt wurde. In der Fachsprache werden solche Tunnel Düker genannt. Das kommt aus dem Holländischen und heißt Taucher. Der Probebetrieb der neuen Abwassertrasse hatte Ende Januar begonnen. Getestet wurde die Leitung bis hin zum Volllastbetrieb mit der maximalen Durchflussmenge. Da alles gut funktionierte, konnte zum regulären Betrieb übergegangen werden. Das neu errichtete Pumpwerk in Klipphausen kann bis zu 70 Liter Abwasser pro Sekunde nach Kaditz drücken. Die Fließzeit beträgt rund drei Stunden.

Am 8. Februar wurde letztlich die Wilsdruffer Kläranlage abgeschaltet. Die dortigen Klärbecken werden zu Speicherbecken umgebaut. Die Arbeiten dauern bis zum Herbst dieses Jahres. Der Zweckverband hatte für die neue Überleitung rund 12,5 Millionen Euro investiert. Für das hochmoderne Kaditzer Werk ist es kein Problem, das zusätzliche Abwasser zu reinigen. Seine Kapazität liegt bei bis zu 200 000 Kubikmetern täglich. „Die Leitung ist eine Investition für die Zukunft, mit der eine sichere und langfristige Klärung möglich wird“, resümierte Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU).