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Langenauer sind nach Einbruchserie verunsichert

Drei Einbrüche in zwei Tagen sind nicht nur im Harthaer Ortsteilteil Gesprächsthema. Das rät die Polizei zum Schutz der Häuser und Grundstücke.

Von Sylvia Jentzsch
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In der vergangenen Woche wurde in zwei Eigenheime und ein Firmengebäude im Harthaer Ortsteil Langenau eingebrochen. Nun wollen die Anwohner aufmerksamer sein gegenüber Fremden und Sicherheitsvorkehrungen treffen.
In der vergangenen Woche wurde in zwei Eigenheime und ein Firmengebäude im Harthaer Ortsteil Langenau eingebrochen. Nun wollen die Anwohner aufmerksamer sein gegenüber Fremden und Sicherheitsvorkehrungen treffen. © SZ: Dietmar Thomas

Hartha/Langenau. Sobald durch das langgestreckte Dorf ein unbekanntes Fahrzeug fährt, schauen die Langenauer genauer hin – vor allem nach den Vorfällen in der vergangenen Woche.

Die Polizei ermittelt in drei Fällen wegen Einbrüchen. Zweimal drangen Diebe in Einfamilienhäuser ein und ein Mal in ein Firmengebäude (wir berichteten).

„Aufgrund der zeitlichen und örtlichen Nähe prüfen wir einen Tatzusammenhang. Ob tatsächlich an allen drei Tatorten dieselbe Täterschaft agierte, müssen die Ermittlungen zeigen“, teilte Polizeihauptkommissarin Doreen Stein von der Pressestelle der Polizeidirektion Chemnitz auf Nachfrage mit.

Anwohner werden vorsichtig

Die Langenauer sind nach den Vorfällen in der vergangenen Woche sehr vorsichtig geworden und achten noch mehr darauf, wer auf der Straße und den Grundstücken unterwegs ist.

„Erst am Wochenende ist wieder ein uns unbekannter weißer Transporter ganz langsam durch das Dorf gefahren. Wer im Garten war, hat das genauer beobachtet. Es könnte sein, dass die Einbrecher die Lage sondieren“, so Jörg Keul.

Der ehemalige Schulleiter ist auch Dorfchronist und hat viele Kontakte zu den Anwohnern. Die Einbrüche seien Gesprächsthema Nummer eins im Dorf. Ja, man habe verfolgt, dass es immer mehr Einbrüche gibt, doch bisher ist das Dorf davon verschont geblieben.

„Darüber waren wir froh. Doch nun muss sich unser Sicherheitsdenken ändern. Wir müssen genau überprüfen, ob die Sicherheitsvorkehrungen an unseren Grundstücken und Häusern reichen. Das ist nicht nur zum Schutz wichtig. Im Schadensfall wird man sicher auch danach gefragt werden“, so Keul.

Nachbarn als beste Alarmanlage

Er vertritt die Meinung: „Die beste Alarmanlage sind aufmerksame Nachbarn.“ Keul betont, dass das, was in Langenau passiert ist, jedes Dorf betreffen kann.

„Die Nachricht von den Einbrüchen hat Kreise gezogen und sorgt für eine gewisse Unruhe im Dorf“, so Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos), der mit seiner Familie in Langenau wohnt. Bisher habe es solche Fälle im Dorf nicht gegeben.

Doch jetzt würden viele Langenauer Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das habe er in den Gesprächen erfahren, so Kunze. Und die gebe es mehr als sonst. Es sei schon ein Schock für alle Anwohner gewesen, als sie von den Einbrüchen erfuhren.

Jetzt würden die meisten bewusster ihre Türen und Fenster schließen, mehr Wert auf Sicherheit legen.

Der Bürgermeister lobt die Arbeit der Polizeibeamten, die nach den Einbrüchen vor Ort waren und einen „tollen Job gemacht haben“. Mit der Professionalität und dem Fachwissen sei es sicher möglich, die Fälle zu klären.

Polizei berät zum Einbruchschutz

Wer sich von Fachleuten zur Sicherung seines Hauses beziehungsweise Grundstückes beraten lassen will, kann Kontakt mit der Polizeilichen Beratungsstelle in der Chemnitzer Brückenstraße aufnehmen. „Es sind aber auch Vor-Ort-Termine nach Absprache möglich“, so Doreen Stein. Sie gibt Tipps zum Thema Einbruchschutz, speziell von Einfamilienhäusern.

„Die Fenster und Türen sollten beim Verlassen verschlossen werden. Fenstern im Erdgeschoss sollten auch nicht angekippt zurückgelassen werden, da dies für Einbrecher kein großes Hindernis darstellt. Fachgerechte mechanische Sicherungen von Fenstern und Türen oder auch installierte Alarmanlagen sowie Überwachungstechnik dienen dem Einbruchschutz.“

Sichtbare Sicherungstechnik könne sehr wirkungsvoll sein, um Täter abzuschrecken. Aus Sicht des Täters bedeutet dies, je länger er damit beschäftigt ist, einzudringen, und je mehr Zeit damit verstreicht, desto größer wird das Entdeckungsrisiko.

„Einbrecher kommen nicht immer nur nachts, sondern oft tagsüber oder zur Dämmerungszeit. Mitunter werden auch längere Abwesenheitszeiten ausgenutzt. Daher sollte gut überlegt sein, inwiefern man in sozialen Netzwerken oder auf dem Anrufbeantworter über seine Abwesenheit informiert“, so die Polizeihauptkommissarin.

Unbewohnten Eindruck vermeiden

Es sollte auch der Eindruck vermieden werden, dass das Haus unbewohnt ist. Dazu würden zum Beispiel ständig heruntergelassene Rollläden oder überquellende Briefkästen zählen.

„Bei verdächtigen Beobachtungen sollte umgehend die Polizei informiert werden. Das ist der Fall, wenn Fremde auf den Nachbargrundstücken unterwegs sind, unbekannte Autos mit auswärtigen Kennzeichen mehrmals durch die Wohnsiedlung fahren und möglicherweise auskundschaften, welche Häuser leer stehen oder wenn Einbruchsgeräusche zu hören sind“, sagte Doreen Stein.

Eine Konfrontation mit dem Einbrecher sollte sicherheitshalber vermieden werden – die eigene Sicherheit gehe vor.

  • Termine bei der Polizeilichen Beratungsstelle können unter [email protected] oder telefonisch unter 0371 387-2990 angefragt werden.