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Mutmaßliche Drahtzieher großer Schleusernetzwerke festgenommen

Polizisten von Europol haben in zahlreichen Ländern mehr als 120 Verdächtige aus einem internationalen Schleusernetzwerk festgenommen. Razzien gab es auch in Sachsen.

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Ermittler des internationalen Polizeinetzwerkes "Europol" haben in merheren Ländern ein großes Schleusernetzwerk ausfindig gemacht und die mutmaßlichen Drahtzieher festgenommen.
Ermittler des internationalen Polizeinetzwerkes "Europol" haben in merheren Ländern ein großes Schleusernetzwerk ausfindig gemacht und die mutmaßlichen Drahtzieher festgenommen. © Twitter/Europol

Potsdam/Dresden. Ermittler haben in mehreren europäischen Ländern insgesamt acht mutmaßliche Drahtzieher großer internationaler Schleusernetzwerke festgenommen - fünf von ihnen wurden durch die Bundespolizei gefasst. Darüber hinaus seien im Zuge der Ermittlungen der Taskforce "Pathfinder" bisher 126 mutmaßliche Mittäter festgenommen worden, teilten Bundespolizei und Europol am Freitag mit.

19 dieser Festnahmen seien in Deutschland erfolgt. Bei 70 Durchsuchungen in Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen hätten Ermittler Beweismittel und Vermögenswerte von mehr als 600.000 Euro sichergestellt.

Neben den acht festgenommenen Verdächtigen identifizierten die Ermittler sechs weitere mutmaßliche Drahtzieher. Insgesamt sollen deren Netzwerke mindestens 10.000 Menschen vor allem aus Afghanistan, Pakistan und Syrien illegal nach Europa gebracht haben, etwa 2.000 davon nach Deutschland. Diese hätten für die Schleusungen zwischen 4.000 und 10.000 Euro zahlen müssen.

Die kriminellen Organisationen seien wie Reiseunternehmen aufgebaut gewesen - mit Fahrern, Transportfirmen und Unterkünften, die gegen Bezahlung gemeinsam genutzt werden konnten. Ihre Kunden hätten die Täter über soziale Medien geworben, Geld sei über das sogenannte Hawala-Finanzsystem an Banken vorbeigeflossen.

Bereits am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft Dresden berichtet, dass zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen worden. Sie sollen unter anderem in mehreren Fällen Flüchtlinge nach Sachsen gebracht haben. (dpa mit SZ)