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Verbrecherfahndung: In Dresden Verurteilter gehört zu meistgesuchten Straftätern

Mit einer neuen Kampagne fahndet Europol nach besonders gefährlichen Verbrechern. Auch ein Mann ist dabei, der in Dresden verurteilt wurde.

Von Christoph Springer
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So sieht die neue Fahndungsseite im Internet aus - links oben der Mann, den das Landgericht Dresden sucht.
So sieht die neue Fahndungsseite im Internet aus - links oben der Mann, den das Landgericht Dresden sucht. ©  Screenshot: SZ

Dresden. Zum ersten Mal fahndet Europool im Rahmen einer neuen Kampagne nach Kriminellen, denen schwere Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität zur Last gelegt werden. Mit dabei ist auch ein Mann, der im August 2018 vom Landgericht Dresden verurteilt wurde. Drei Jahre und sechs Monate bekam Khadzimaurat Chichaev damals. Der Russe wurde wegen schwerer räuberischer Erpressung verurteilt.

Schon damals, im August 2018, war er verschwunden. Chichaev nutzte dazu eine Entscheidung gegen seine Untersuchungshaft. Die hatte der Bundesgerichtshof im Juni 2018 gefällt. Chichaev musste aus dem Gefängnis entlassen werden, weil er bereits zu lange in U-Haft saß. Der Russe tauchte ab und wird seitdem mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Jetzt steht er in der Liste der meistgesuchten Schwerverbrecher Europas, die im Internet unter www.eumostwanted.eu/de zu finden ist. Er wird seit Mittwoch im Rahmen der Kampagne "Game Over – You could bring them down" (Das Spiel ist vorbei - Sie könnten sie überführen" gesucht.

Dort ist sein Bild mit dem Hinweis "gefährlich" versehen, Chichaev wird als "gewalttätig" eingeordnet. Klickt man auf das Foto, erreicht man eine Seite mit einem weiteren Bild des jetzt 53-Jährigen samt einer Beschreibung und weiteren Erklärungen, etwa zum Grund seiner Verurteilung in Dresden.

Hinweise zu Aufenthalten in verschiedenen Ländern

Außerdem heißt es dort: "Nach vorliegenden Erkenntnissen könnte er sich derzeit bei seiner in Tschetschenien lebenden zweiten Ehefrau aufhalten. Darüber hinaus liegen Hinweise zu Aufenthalten in Schweden, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Weißrussland vor."

Chichaev habe bei seiner Flucht einen russischen Reisepass auf den Namen Khadzhimurat Usaevic Chichaev gehabt, ebenso einen in Schweden ausgestellten Flüchtlingspass auf den Namen Hadzhimurat Tjitjaev. Außerdem könne er unter dem Namen Khadzhimurat Usaevic Faber bekannt sein.

Die Ermittler bitte um Hinweise zu seinem Aufenthaltsort oder zu Kontakten mit dem Gesuchten seit 2018. Hinweise nimmt das Landeskriminalamt Sachsen unter Telefon 0351 855 100 entgegen, außerdem auch jede andere Polizeidienststelle. Auch per Mail an [email protected] sind Hinweise zu dem Gesuchten möglich.