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Russland und Ukraine: Expertin Sarah Pagung eröffnet Dresdner Reden

Die Osteuropa-Expertin Sarah Pagung eröffnet am Sonntag die Dresdner Reden. Es gibt noch einige Karten - auch für Katja Riemann und Andrea Petkovic.

Von Karin Großmann
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Sarah Pagung eröffnet die diesjährigen Dresdner Reden.
Sarah Pagung eröffnet die diesjährigen Dresdner Reden. © David Ausserhofer

Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass ein Krieg um die Vorherrschaft in Europa wieder möglich sein würde. Nun geht dieser Krieg in sein drittes Jahr. Ein baldiges Ende ist nicht vorhersehbar. Die Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung verfolgt die militärischen Auseinandersetzungen von Anfang an. Die 35-Jährige arbeitet in der parteipolitisch ungebundenen Körber-Stiftung und hat sich auf Russland und die Ukraine spezialisiert.

Am nächsten Sonntag gibt sie den Auftakt für die Dresdner Reden. Die Reihe wird seit über dreißig Jahren in Kooperation von Staatsschauspiel Dresden und Sächsischer Zeitung veranstaltet. Mehr als hundert Prominente aus Politik, Kultur und Wissenschaft sprachen bislang über aktuelle, brisante Konflikte. Sarah Pagung wird in ihrer Rede im Schauspielhaus die politischen und historischen Entwicklungen analysieren, die zum Krieg in der Ukraine führten.

Sie fragt nach den Folgen für Europa und den Verpflichtungen, die daraus erwachsen. Als Publizistin gibt sie in Zeitungsartikeln und Diskussionsforen regelmäßig Einblicke in das russische Machtsystem. Dieses basiere auf Konkurrenz und Komplizenschaft unterschiedlicher Interessengruppen und Eliten, die Ressourcen und Medien kontrollierten.

Rede von Jean Asselborn ist ausverkauft

Im Kampf um Macht und Einfluss gibt es nicht nur Gewinner, im Gegenteil. Die Schauspielerin und Unicef-Botschafterin Katja Riemann reiste zu jenen, die in solchen Kämpfen verlieren. Sie besuchte die Lager von Geflüchteten auf Lesbos und in Jordanien, sprach mit Gestrandeten im Dschungel von Calais, begleitete Ärzte an der bosnisch-kroatischen Grenze und Traumatologen in die nordirakischen Camps der Jesiden. „Ich sehe mich als Botschafterin, als Schallverstärker und spreche mit Menschen statt über sie. Erzähle von Landschaften, Lagern und Lebenssituationen, von denen ich auf all meinen Reisen lernte“, so Katja Riemann. Sie setzt die Reihe der Dresdner Reden am 3. März fort.

Am 10. März spricht die einstige Profi-Tennisspielerin Andrea Petkovic ins Dresdner Schauspielhaus. Sie kam als Kind mit ihren Eltern aus Bosnien-Herzegowina nach Deutschland und fand auf dem Tennisplatz ihren Ort zur Selbstbestätigung. Sie gewann sieben Welt-Turniere der Damen im Einzel und gehörte 2011 zu den Top-Ten der Weltrangliste. Heute tritt Andrea Petkovic als Moderatorin auf, sie schreibt Kolumnen und veröffentlichte den viel gelobten Erzählband „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“. Doch was bedeutet es, wenn man das zurücklässt, dem man sein ganzes Leben gewidmet hat? Wie kann man sich jenseits der Zwänge des Profisports neu erfinden? Auch über persönliche Krisensituationen wird die Autorin in Dresden sprechen.

Der Luxemburger Politiker Jean Asselborn machte erst kürzlich die Erfahrung von Ende und Neubeginn. Im November gab er als dienstältester Außenminister der EU sein Amt ab. Neunzehn Jahre lang setzte er sich für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und gemeinsames Handeln in Europa ein. Beim jüngsten Jahrgang der Dresdner Reden setzt Asselborn am 17. März den Schlusspunkt. Seine Rede mit dem Titel „Es geht um die Zukunft Europas!“ ist bereits ausverkauft. Restkarten gibt es eventuell an der Tageskasse.

Dresdner Reden am 25.2., 3.3., 10.3. und 17.3., 11 Uhr, im Schauspielhaus Dresden

Karten für 13 Euro (ermäßigt bzw. mit SZ-Card 10 Euro) in allen DDV-Lokalen und an den Theaterkassen des Staatsschauspiels Dresden, unter 0351 4864 2002 und www.sz-ticketservice.de oder 0351 4913 555