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Gutachten zu Schäden an Störmthaler Kanal liegt vor

Seit mehr als zwei Jahren ist ein für den Tourismus wichtiger Kanal im Leipziger Neuseenland wegen Schäden gesperrt. Jetzt gibt ein Gutachten Auskunft zur Ursache.

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Der Kanal samt Schleuse war erst 2013 eröffnet worden - 2021 wurde er gesperrt
Der Kanal samt Schleuse war erst 2013 eröffnet worden - 2021 wurde er gesperrt © Archivbild: dpa/Jan Woitas

Markkleeberg. Mehr als zwei Jahre nach der Sperrung des Störmthaler Kanals im Leipziger Neuseenland wegen Rissen in der Böschung liegt jetzt ein Gutachten zur Ursache der Schäden vor. Demnach führte eine Kombination mehrerer ungünstiger Faktoren in dem Kippengelände dazu, dass die Standsicherheit des Bauwerks in einen kritischen Zustand geriet. Das Gutachten war nach Abstimmung mit dem Oberbergamt und der Landesdirektion Sachsen vom Bergbausanierer LMBV in Auftrag gegeben worden.

Der Kanal samt Schleuse war erst 2013 eröffnet worden und galt als Schlüsselprojekt bei der Gestaltung der ehemaligen Tagebaulandschaft südlich von Leipzig. 2021 wurde er gesperrt und mit Notmaßnahmen stabilisiert. Es wurden Spundwände errichtet und Steine an der Böschung der 850 Meter langen Verbindung zwischen dem Störmthaler und dem Markkleeberger See aufgeschüttet.

Laut LMBV ist es grundsätzlich sehr anspruchsvoll, auf Kippenböden zu bauen. Dazu komme, dass Kanal und Schleuse im Bereich des Grundwasserwiederanstiegs errichtet wurden. Gebaut worden sei im Trockenen, bei der Planung habe man damals mit Prognosen aus Modellen gearbeitet. Die hydrogeologischen Verhältnisse hätten sich ungünstig entwickelt. Zudem seien in der Planung Schritte unternommen worden, die sich mit den heutigen Erkenntnissen zur Grundwasserdynamik als nachteilig herausgestellt hätten.

Nach Angaben der LMBV handelt es sich bei dem Gutachten noch um eine "vorläufige Endfassung". Sie werde derzeit abschließend geprüft. Voraussichtlich Ende September werde dann eine endgültige Version vorliegen, die allen Beteiligten - das sind die Städte Markkleeberg und Leipzig, der Landkreis Leipzig, die Landesdirektion, das Oberbergamt und der Regionale Planungsverband Westsachsen - übergeben werde.

Noch vollkommen offen ist dagegen, wie Kanal und Schleuse saniert werden können. Dazu müssten erst verschiedene Varianten untersucht werden. Auch, was eine Sanierung kostet, kann die LMBV derzeit nicht beziffern. Dementsprechend steht es auch in den Sternen, wann wieder Paddel- und Ausflugsboote vom Störmthaler zum Markkleeberger See fahren können.

Markkleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze (SPD) hatte bereits beklagt, dass das gesamte Verfahren viel zu lange dauere. Der Kanal müsse schnell saniert werden, er sei immens wichtig für die Tourismusbetriebe in der Region. Schütze sagte zudem, dass das Vertrauen in die Bergbausanierung verloren gegangen sei. (dpa)