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Herber Rückschlag für den Tourismus im Leipziger Neuseenland

Der Harthkanal soll den Zwenkauer und den Cospudener See für Boote und Schiffe verbinden. Nun wird das Tourismusprojekt gestrichen. Die Anrainer-Kommunen protestieren.

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An dieser Stelle sollte der Harthkanal zwischen dem Zwenkauer See (vorn) und dem Cospudener See entstehen.
An dieser Stelle sollte der Harthkanal zwischen dem Zwenkauer See (vorn) und dem Cospudener See entstehen. © Jan Woitas/dpa (Archiv)

Leipzig/Freiberg. Die Kommunen im Leipziger Neuseenland haben sich enttäuscht über das angekündigte Aus für den Harthkanal gezeigt. Sie fordern weiterhin den Bau des Verbindungsstücks zwischen dem Zwenkauer und dem Cospudener See.

Man wolle die "Aufkündigung des Schnittstellenprojekts nicht unwidersprochen hinnehmen", teilte die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland am Freitag mit. In der Gruppe sind Städte wie Leipzig und Zwenkau, die Landkreise Leipzig und Nordsachsen sowie Regionalplaner zusammengeschlossen. Für die Touristiker in der Region war es das "Schlüsselprojekt des touristischen Gewässerverbunds".

Zuvor hatte das Sächsische Oberbergamt in Freiberg über das vorläufige Aus für den Kanal informiert. Mit dem Bauwerk, dessen Kosten auf zuletzt 150 Millionen Euro geschätzt worden waren, sollten die beiden Seen auch für Boote und kleinere Schiffe verbunden werden. Nun seien "aufgrund der eingetretenen erheblichen Kostensteigerungen und des bestehenden Budgetrahmens keine Voraussetzungen für die Fortführung des wassertouristischen Teils mehr gegeben", heißt es beim Oberbergamt.

Segelschiffe liegen im Haufen von Markkleeberg am Cospudener See bei Leipzig. Anders als erhofft, werden sie nicht in den Zwenkauer See segeln können.
Segelschiffe liegen im Haufen von Markkleeberg am Cospudener See bei Leipzig. Anders als erhofft, werden sie nicht in den Zwenkauer See segeln können. © SZ-Archiv: Robert Michael

Der Kanal müsse als "Überschusswasserableitung" und als Entlassung bei Hochwasser funktionieren. Das werde die zuständige Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) garantieren. Und das sei wichtiger als das touristische Ansinnen. Die LMBW werde daher beantragen, dieses Projekt zu stoppen. Die Folge sei, dass das wassertouristische Vorhaben neu zu planen ist, um es "in späterer Zeit" zu realisieren. (SZ/uwo)