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Melanie Müller zu verschobenem Prozess: Bin einfach nur reiseunfähig

Der Prozess um Hitlergruß-Vorwürfe gegen die Schlagersängerin Melanie Müller ist krankheitsbedingt verschoben. Die 36-Jährige ist krank, trat offenbar aber trotzdem auf.

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Schlagersängerin Melanie Müller (35) soll sich schon seit Juni vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten. Der Prozess wurde nun aber erneut verschoben. Ein neuer Termin steht bisher noch nicht fest.
Schlagersängerin Melanie Müller (35) soll sich schon seit Juni vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten. Der Prozess wurde nun aber erneut verschoben. Ein neuer Termin steht bisher noch nicht fest. © Philipp von Ditfurth/dpa (Archiv)

Leipzig. Nach der kurzfristigen krankheitsbedingten Absage ihres Prozesses um Hitlergruß-Vorwürfe hat sich Schlagersängerin Melanie Müller zu den Hintergründen geäußert. "Also ich bin nicht verhandlungsunfähig, sondern einfach nur reiseunfähig", sagte die 36-Jährige dem Fernsehsender RTL. Ihr Arzt habe ihr abgeraten zu fliegen, weil sie wegen verschiedener Erkrankungen Probleme mit dem Druckausgleich im Flugzeug hätte bekommen können.

Sie habe vor mehreren Monaten einen Schlaganfall im Gleichgewichtsorgan auf dem rechten Ohr gehabt. "Das hängt mir immer noch ein bisschen nach und seit mehreren Wochen bin ich auch noch leicht erkältet", sagte Müller.

Der Prozess am Amtsgericht Leipzig gegen Müller hätte am Dienstag beginnen sollen. Sie hatte sich jedoch krankgemeldet. Einem RTL-Bericht zufolge soll die Sängerin am Montagabend - dem Vorabend des abgesagten Prozesstermins - auf Mallorca in einem Club aufgetreten sein. "Das Gericht weiß, welche Krankheit sie hat und hat sie deshalb entschuldigt", sagte Stefan Blaschke, Pressesprecher des Amtsgerichtes, dem TV-Sender.

Ursprünglich hätte am Dienstag der Prozess gegen Müller wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen beginnen sollen. Am Montag wurde dem Gericht ein ärztliches Attest vorgelegt. Daraufhin habe die zuständige Kammer die Verhandlungsunfähigkeit von Frau Müller festgestellt und den Termin zur Hauptverhandlung verschoben, hatte der Gerichtssprecher erläutert.

Müller-Prozess zum zweiten Mal verschoben - neuer Termin steht noch nicht fest

Es ist bereits die zweite Verschiebung des Prozesses. Dieser sollte ursprünglich am 18. Juni beginnen. Schon damals war die Verhandlung wegen einer Erkrankung Müllers vertagt worden. Ein neuer Hauptverhandlungstermin steht noch nicht fest.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hatte im Mai Anklage gegen Müller erhoben, weil sie öffentlich mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler auf einen Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig. Auf einer Veranstaltung soll sie von der Bühne aus mehrfach den Hitlergruß Richtung Publikum gezeigt haben. Außerdem geht es um den Vorwurf des Drogenbesitzes. Müller soll laut Anklage im vergangenen August in ihrer Wohnung in Leipzig 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben.

Müller hatte die Vorwürfe und jegliche Nähe zu "Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut" zurückgewiesen. Die fragliche Geste sei eine Bewegung gewesen, um das Publikum anzuheizen, hatte sie betont. Für die Sängerin gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Müller wurde im sächsischen Oschatz geboren. 2014 gewann sie die achte Staffel der Fernsehreihe "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" und trat danach noch in zahlreichen TV-Formaten auf. Als Schlagersängerin singt sie auf Mallorca unter anderem in den Diskotheken Bierkönig und Oberbayern und tritt bei gebuchten Veranstaltungen auf. (dpa)