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Im April gibt's wieder Vollsperrungen in Herrnhut

Autofahrer zwischen Löbau und Zittau müssen sechs Monate Umwege fahren - vor allem aus Richtung Bernstadt, Rennersdorf oder Berthelsdorf. Nach Ostern gibt's eine Vollsperrung extra.

Von Anja Beutler
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Hier startet die neue Großbaustelle: an der Nordseite des Zinzendorfplatzes.
Hier startet die neue Großbaustelle: an der Nordseite des Zinzendorfplatzes. © Matthias Weber/photoweber.de

Im Zentrum Herrnhuts werden in diesem Jahr erneut Bauarbeiten den Verkehr ausbremsen. Bereits 2023 hatte eine Großbaustelle Herrnhuts Mitte für Monate beherrscht. Nun folgt ein weiteres großes Kooperationsprojekt von rund 2,2 Millionen Euro Volumen. Das haben die Stadt Herrnhut und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) jüngst im Stadtrat skizziert. Vor allem in Richtung Rennersdorf und Berthelsdorf werden durch Vollsperrungen für Autofahrer größere Umwege nötig sein. Aber auch im Stadtverkehr selbst - Zinzendorfplatz und Comeniusstraße - werden deutliche Einschnitte spürbar werden. Was genau gemacht wird und wie lange die Sperrungen andauern, hier im Überblick:

Wo und wann wird gebaut?

Gebaut wird in zwei Abschnitten auf unterschiedlichen Straßen: Beginnen werden die Arbeiten auf der Nordseite des Zinzendorfplatzes in etwa in Höhe Uhrmacher Riedel. Von dort wird in einem ersten Teil bis zur Apotheke an der Einmündung Comeniusstraße gebaut. Die Arbeiten beginnen hier am 15. April und werden laut Plänen bis 14. Juni andauern.

Danach wird die Baustelle "versetzt" und ab 17. Juni soll der zweite Teil folgen. Er erstreckt sich von der Apotheke über die gesamte Comeniusstraße vorbei an Heimatmuseum, Komensky und Hospiz bis in die Herrnhuter Straße zum Ortsausgang - also auf die Kreuzung zur Berthelsdorfer Lindenallee und ein Stück der Bernstädter Straße, der S144. Gebaut wird hier bis voraussichtlich 18. Oktober. In beiden Fällen erfolgen die Arbeiten unter Vollsperrung. Während des ersten Abschnittes bleibt die Comeniusstraße in Richtung Berthelsdorf noch befahrbar, ebenso wie der Zinzendorfplatz mit der Einmündung in die August-Bebel-Straße wieder nutzbar sein wird, wenn die Bauarbeiten in die Comeniusstraße weiterziehen.

Von April bis Oktober wird in zwei Abschnitten in Herrnhut gebaut.
Von April bis Oktober wird in zwei Abschnitten in Herrnhut gebaut. ©  SZ-Grafik: Gernot Grunwald

Was genau wird gemacht?

Es geht auch - aber nicht nur - darum, dass die Straße eine neue Ober- und Deckschicht erhält: Geplant ist jeweils, dass die Stadt die Regenwasserkanäle erneuert und SachsenEnergie Gasleitungen austauscht und zugleich Breitband verlegen. Auf der Comeniusstraße wird zudem der schmale Fußweg auf der linken Seite in Richtung Berthelsdorf erneuert. Er bekommt Granitplatten. Eine Verbreiterung dieses recht schmalen Gehweges sei ausdrücklich nicht vorgesehen, hieß es vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr auf Nachfrage. Dazu wäre beispielsweise auch Grunderwerb nötig gewesen.

Eine spürbare Änderung wird es aber an der Ausfahrt der Berthelsdorfer Lindenallee auf die Comeniusstraße und die S144 geben. Hier wird der Straßenverlauf "verschwenkt", also mit einem Schlenker versehen, damit Autofahrer aus Richtung Berthelsdorf gezwungen sind, ihre Fahrt zu verlangsamen und nicht - obwohl sie Vorfahrt gewähren müssen - sofort geradeaus durchfahren. Auch eine deutliche Fahrbahnmarkierung soll dies deutlicher machen denn je.

Ab Mitte Juni wird die Comeniusstraße saniert und die Kreuzung zur Berthelsdorfer Lindenallee sicherer ausgebaut.
Ab Mitte Juni wird die Comeniusstraße saniert und die Kreuzung zur Berthelsdorfer Lindenallee sicherer ausgebaut. © Matthias Weber/photoweber.de

Was wird mit Parkplätzen und Wochenmarkt?

Während der Arbeiten wird es bei den Parkplätzen naturgemäß Einschränkungen geben. Im Anschluss sollen alle Flächen wie gewohnt zur Verfügung stehen, es fallen keine Stellplätze weg. Einzig die "illegalen" Parkmöglichkeiten an der Kreuzung zur Lindenallee gegenüber vom Hospiz wird es nicht mehr geben. Der Wochenmarkt wird in der Zeit der Bauarbeiten umziehen müssen, kündigte Bürgermeister Willem Riecke (Herrnhuter Liste) an. Wohin genau sagte er noch nicht. Auch für die Trauerzüge vom Kirchensaal zum Gottesacker und zum Friedhof, die normalerweise über die Comeniusstraße laufen, sei bereits eine alternative Route vorgesehen, hieß es. Worauf sich Anlieger und Anwohner während der Bauzeit einstellen müssen und wie das Parkproblem gelöst werden kann, dazu gibt es am 19. März eine Anwohnerversammlung der Stadt.

Wo verlaufen die Umleitungen?

Die ausgeschilderte Umleitung verläuft generell weiträumig über Großhennersdorf. Um zu verhindern, dass schmale, nicht dafür ausgelegte Straßen durch größere Fahrzeuge genutzt werden, wird es zudem weitere Einschränkungen geben: So werden der Uttendörferweg und die Wauergasse für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen gesperrt. Gesperrt wird auch der Wirtschaftsweg, der von Richtung Rennersdorfer Straße (S144) in Richtung Uttendörferweg verläuft, bestätigt der zuständige Planer Sven Böhme vom Löbauer Ingenieurbüro Edelmann. Der Busverkehr wird von den Bauarbeiten übrigens nicht betroffen sein - die Linien tangieren den Zinzendorfplatz alle an der Seite der Zinzendorfschulen.

Warum gibt's nach Ostern weitere Vollsperrung?

Die Straßenbauer rücken noch vor dem Start der großen Maßnahme in Herrnhut an. Denn nach Ostern - vermutlich in der zweiten Aprilwoche - soll zunächst die fehlende Deckschicht auf der Löbauer Straße am Rosendreieck aufgebracht werden, ein "Rest" der Arbeiten im vergangenen Jahr, wo durch einen unvorhergesehenen Wasserrohrbruch die Arbeiten länger dauerten und die oberste Deckschicht auf einigen Metern nicht mehr aufgebracht werden konnte. Dafür muss allerdings die Löbauer Straße in etwa vom Rosendreieck über die Oderwitzer Straße bis zum Zinzendorfplatz nochmals gesperrt werden, damit neben dem Asphalt auch die Markierungsarbeiten abgeschlossen werden können. Umgeleitet wird wie im vergangenen Jahr über das Gewerbegebiet.