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Löbau: FDP benennt OB-Kandidatin

Christine Schlagehan ist vom Ortsverband gewählt worden. Sie braucht nun Unterstützer, um zur Wahl im September antreten zu können.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Christine Schlagehan will Oberbürgermeisterin in Löbau werden.
Christine Schlagehan will Oberbürgermeisterin in Löbau werden. © Sampedro

Der FDP-Ortsverband Löbau hat jetzt eine Kandidatin für die Wahl zum Oberbürgermeister in Löbau gewählt. Christine Schlagehan soll für die Partei ins Rennen um den Chefposten im Rathaus gehen. Der Ortsverband hat sich in seiner internen Wahl einstimmig für die 45-Jährige ausgesprochen.

Weil die FDP aktuell nicht mit einer Fraktion im Löbauer Stadtrat vertreten ist, muss Christine Schlagehan nun Unterstützungsunterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. 80 Unterschriften von Löbauer Wählern sind nötig. Ab Freitag, dem 18. Juni, können diese Unterschriften geleistet werden. Dazu müssen Unterstützer in die Stadtverwaltung gehen.

Für Christine Schlagehan war die Entscheidung, kandidieren zu wollen, nach dem Ausscheiden des bisherigen Oberbürgermeisters kein spontaner Entschluss. Sie war schon bei der letzten Löbauer OB-Wahl gegen den Amtsinhaber Dietmar Buchholz angetreten. Nun hatte sie erneut geplant, im Jahr 2022, wenn die OB-Wahl regulär stattgefunden hätte, zu kandidieren. Dass es nun schon ein Jahr früher wird, liegt am frühzeitigen Ausscheiden von Buchholz. Er schied auf eigenen Wunsch aus dem Amt aus und ging zum 1. Mai vorzeitig in den Ruhestand. Er zog sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Nach einer schweren Corona-Erkrankung wollte er kürzertreten.

Christine Schlagehan lebt in Schönbach und ist Mutter von drei Kindern. Dass sie in Löbau Oberbürgermeisterin werden möchte, obwohl sie gar nicht in der Stadt wohnt, ist für sie kein Widerspruch. "Ich habe mal in Löbau gewohnt." Wegen der Kinder zog sie nach Schönbach, dort fand sie ein zu Hause für die Familie. Einen Bezug zu Löbau habe sie aber immer noch. Ihr Parteikollege Dietrich Schulte, Löbaus ehemaliger Bürgermeister, der im Sommer 2019 verstarb, sei ihr Mentor gewesen, sagt Christine Schlagehan gegenüber SZ.

Sie wünscht sich Löbau moderner und innovativer und möchte sich als Oberbürgermeisterin dafür einsetzen. Für den Posten im Rathaus würde die studierte Diplom-Wirtschaftsingenieurin ihren Job beim Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) aufgeben. Schweren Herzens, wie sie sagt, denn auch das mache ihr großen Spaß. "Aber ich würde mich auch auf diese komplett neue Herausforderung freuen." Die Politik ist für die 45-Jährige zudem kein Neuland, sie ist seit vielen Jahren in der FDP aktiv und inzwischen Kreisvorsitzende der Partei.

Ermutigt für eine erneute Kandidatur zur Oberbürgermeisterin fühlt sie sich auch durch ihr Abschneiden bei der letzten OB-Wahl: damals bekam die FDP-Kandidatin rund 36 Prozent der Stimmen. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man gegen den etablierten Amtsinhaber antritt, findet sie.

Löbau wählt am 26. September - parallel zur Bundestagswahl - einen neuen Oberbürgermeister.