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Der Trilex ist zurück in Seifhennersdorf

Nach acht Jahren Pause ist die Strecke von Varnsdorf nach Seifhennersdorf wieder freigegeben, die Stadt seit Sonntag ein Teil des Eisenbahnnetzes. Welche Bedeutung die zwei Kilometer haben.

Von Thomas Christmann
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Einer der ersten Trilex-Züge am Sonntagvormittag, die wieder am Bahnhof Seifhennersdorf halten.
Einer der ersten Trilex-Züge am Sonntagvormittag, die wieder am Bahnhof Seifhennersdorf halten. © Matthias Weber

Seit Sonntagvormittag hält der Trilex wieder offiziell am Bahnhof Seifhennersdorf. Nach dem kleinen Fahrplanwechsel werden nun täglich zehn Zugpaare nun auf der Strecke von Liberec über Zittau und Varnsdorf in der Stadt ankommen und abfahren. Dafür erhielt der Bahnübergang an der Nordstraße eine Lichtsignalanlage.

Die ersten Fahrgäste steigen am Sonntag beim Seifhennersdorfer Bahnhof ein und aus.
Die ersten Fahrgäste steigen am Sonntag beim Seifhennersdorfer Bahnhof ein und aus. © Matthias Weber/photoweber.de
Der gut gelaunte Lokführer Karl Kriz fährt den Trilex bis nach Liberec.
Der gut gelaunte Lokführer Karl Kriz fährt den Trilex bis nach Liberec. © Matthias Weber/photoweber.de
Am Freitag war die Premierenfahrt.
Am Freitag war die Premierenfahrt. © Karel Kriz/DLB

Bereits am Freitag war die Jungfernfahrt am Bahnhof Seifhennersdorf, an der einige geladene Gäste teilnahmen. Darunter Stephan Naue von der Länderbahn, die den Trilex betreibt. "Wir hoffen, dass der grenzüberschreitende öffentliche Schienenpersonennahverkehr an Attraktivität gewinnt und wieder gut angenommen wird", sagt der Geschäftsführer. Landrat Stephan Meyer (CDU) sieht den Ausbau auf Schiene und Straße als wesentlichen Standortfaktor im Landkreis Görlitz, um attraktiv für das Leben und Arbeiten und damit den Zuzug von Menschen in der Dreiländerregion zu sein. Für Stephan Berger vom sächsischen Wirtschaftsministerium ist die Wiederinbetriebnahme "vielleicht nur ein kleiner Schritt, allerdings mit Symbolwirkung und großer Bedeutung für die Region". So könne das Reaktivieren von Bahnstrecken ein wichtiger Baustein für die Verbesserung des Mobilitätsangebotes im ländlichen Raum sein. Dahingehend prüft der Freistaat aktuell weitere Bahnstrecken.

Auch Fahrgastverband Pro Bahn fordert weitere Schritte, damit Seifhennersdorf nicht Endstation bleibt. Er plädiert auch für die Wiederinbetriebnahme der noch fehlenden acht Kilometer der "Mandaubahn" zwischen Seifhennersdorf und Eibau.

Seifhennersdorf war seit dem 13. März 2015 nicht mehr Teil des Eisenbahnnetzes. Der reichlich zwei Kilometer lange Grenzabschnitt musste gesperrt werden, nachdem die Deutsche Regionaleisenbahn keine Genehmigung mehr erhielt. Eine neue EU-Norm im Eisenbahnbetrieb brachte zuvor hohe Sicherheitsanforderungen mit sich, die nicht erfüllt werden konnten. Alle Bemühungen um die Wiederaufnahme scheiterten. So endeten die Züge am Varnsdorfer Haltepunkt "Pivovar" (Brauerei), ab da galt Schienenersatzverkehr. Durch ein geändertes Eisenbahngesetz entfiel 2019 die Norm und ermöglichte die erneute Genehmigung.