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Krankenstand ist nicht der Grund – warum Züge nach Dresden wirklich ausfallen

Regelmäßig fallen S-Bahnen zwischen Meißen und Dresden aus. Angeblich, weil Personal erkrankt sei. Lokführer macht die Kommunikation der Bahn sauer. Der Grund liege ganz woanders.

Von Marvin Graewert
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Auf die Gründe, die auf den Anzeigetafeln der Deutschen Bahn verkündet wurden, seien vielfach falsch. Einen erhöhten kurzfristigen Krankenstand habe es nicht gegeben.
Auf die Gründe, die auf den Anzeigetafeln der Deutschen Bahn verkündet wurden, seien vielfach falsch. Einen erhöhten kurzfristigen Krankenstand habe es nicht gegeben. © Claudia Hübschmann

Meißen. An manchen Tagen fiel morgens fast jede zweite S-Bahn zwischen Meißen und Dresden aus: Auf den Anzeigetafeln und in der Bahn-App war dann von einem kurzfristigen, erheblichen Krankenstand zu lesen. Bei der anrollenden Corona-Sommerwelle klang das für viele Bahn-Kunden plausibel. Doch Lokführerinnen und Lokführer mache diese Meldung sauer, berichtet Klaus-Peter Schölzke, Lokführer und Mitglied des Bezirksvorstands GDL Mitteldeutschland: "Es gibt keinen exorbitanten Krankenstand, die Bahnmitarbeiter arbeiten im Vollbetrieb." Der aktuelle Krankenstand liege bei acht Prozent, in den vergangenen Jahren lag der Durchschnittswert bei sechs Prozent. In Anbetracht von Corona sei das ein vernünftiger Wert und im Vergleich mit der Pflegebranche sowieso.

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