Meißen. Mit dem Ostermarkt beginnt an diesem Wochenende das Veranstaltungsjahr des Gewerbevereins Meißen. Für zahlreiche Feste und Märkte übernimmt der Verein mit derzeit 131 Mitgliedern die Organisation und Werbung, erklärte dessen Vorsitzender Uwe Reichel in seinem Rechenschaftsbericht zur Mitgliederversammlung am Dienstagabend in der Weinerlebniswelt der Winzergenossenschaft. Damit trug der Verein auch im vorigen Jahr dazu bei, Einheimischen etwas zu bieten und Gäste in die Stadt zu locken.

Zu den „Klassikern“ wie Weinfest, Meißner Weihnacht sowie Töpfermarkt und Modenacht kommen seit drei Jahren das Straßentheaterfestival „Gassenzauber“ sowie die Einkaufs- und Cocktailnacht hinzu. Ebenso unterstützt der Verein weitere Veranstaltungen wie den Grafikmarkt, das Kunstfest, das Literaturfest, den Fummellauf oder den Elbtal-Weinlauf, indem er für Werbung auf Plakaten, im Rundfunk sowie auf verschiedenen Kanälen im Internet sorgt und Ausrüstung wie Bühnentechnik oder Biertisch-Garnituren zur Verfügung stellt.

Die Veranstaltungen, für die der Verein die Beiträge seiner Mitglieder und Einnahmen aus der Gästetaxe verwendet sowie Zuwendungen von Sponsoren organisiert, sollen mit den Besuchern auch potenzielle Kundschaft in die Stadt locken. Auch deshalb schlägt der Gewerbeverein bereits am Ende des Vorjahres vor, die vier gesetzlich möglichen verkaufsoffenen Sonntage in der Stadt so zu legen, dass sie an Wochenenden stattfinden, an denen viel Besuch zu erwarten ist.

Der Vereinschef bedankte sich bei den Helfern, die den Verein bei den Festen und Märkten unterstützen – vor allem natürlich beim Weinfest und zur Meißner Weihnacht. Wie Uwe Reichel erklärte, konnten in den zurückliegenden Jahren Corona-Hilfen für die Veranstaltungsorganisation und -werbung verwendet werden. Diese finanzielle Unterstützung gibt es nun nicht mehr. Aus diesem Grund sowie zur Kompensation steigender Kosten werde der Verein in diesem Jahr finanzielle Reserven angreifen und Standgebühren für die Händler bei der Meißner Weihnacht „moderat anpassen müssen“, so Vereinsvize Andreas Krause.

Der Finanzbericht, den Kassenwart Bernd Ufert vortrug, sowie der Bericht zur Kassenprüfung von Anne Krause fanden die Zustimmung aller anwesenden 36 Vereinsmitglieder. Ebenso fiel das Votum zur Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2023 einstimmig aus. Die Neuwahl des Vorstandes steht im kommenden Jahr an.

Katzenstufen sollen beleuchtet werden

In der Debatte bat Jeanette Ender aus Proschwitz, die dort mit ihrem Mann das Hoftheater betreibt und zugleich Chefin des Tourismusvereins Meißen ist, um Hilfe: Die fehlende Beleuchtung der Katzenstufen sei ein „dringendes Problem“, das es im Interesse von Anwohnern sowie Touristen zu lösen gilt. Diejenigen Mitglieder im Gewerbeverein, die eine Stimme im Stadtrat haben, sollten sich dieses Themas unbedingt annehmen.

Karsten Müller von der gleichnamigen Restaurant-Kette und Stadtrat mit U.L.M.-Mandat verwies darauf, dass es nicht vom Tisch ist. Zwar hatte ein Antrag der Großen Fraktion, 20.000 Euro für die Beleuchtung der Katzenstufen aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen, vor vier Jahren keine Mehrheit gefunden. Aber das Projekt wurde aufgenommen in einen Maßnahmen-Katalog zur Belebung des Stadtteils Niederfähre/Vorbrücke, für den bis 2027 insgesamt 6,5 Millionen Euro an Fördergeldern von der EU zur Verfügung stehen. Die Beleuchtung der Katzenstufen als kürzeste fußläufige Verbindung zur Stadt ist dort als Maßnahme 3.12 vermerkt. In den Jahren 2026 und 2027 soll sie umgesetzt werden – mit einem Aufwand von insgesamt 180.000 Euro. Die EU übernimmt 135.000 Euro über die EFRE-Förderung.