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Glasfaserausbau in Weinböhla: Ärger über aufgerissene Bürgersteige

Anwohner der Gemeinde beschweren sich über baubedingte Straßen- und Wegschäden. Ob es sich um eine Not- oder Dauerlösung handelt, ist noch nicht bekannt.

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Im Zuge des Glasfaserausbaus in Weinböhla wurden die Baugräben provisorisch mit rotem Splitt aufgefüllt. Dieser ist jedoch uneben.
Im Zuge des Glasfaserausbaus in Weinböhla wurden die Baugräben provisorisch mit rotem Splitt aufgefüllt. Dieser ist jedoch uneben. © Arvid Müller

Von Julian Wolf

Weinböhla. Seit einigen Wochen baut die Telekom an dem flächendeckenden Glasfasernetz in Weinböhla. Die 13-köpfige Bautruppe aus Nordrhein-Westfalen ist vor allem eines – sehr schnell in der Erledigung ihrer Arbeiten. In nur drei Arbeitstagen haben sie es geschafft, die Glasfaserkabel entlang der Sörnewitzer Straße zu verlegen. Zunächst wurden Teilbereiche abgesperrt, danach der Bürgersteig aufgerissen, das Kabel verlegt und danach mit rotem Splitt verfüllt, bevor es zum nächsten Bauabschnitt ging.

Die Anwohner der Sörnewitzer Straßen waren zunächst froh darüber, dass keine wirklichen Beeinträchtigungen durch Baustellenabsperrungen entstanden und der Baulärm relativ schnell vorbeizog. Doch jetzt sind einige von ihnen verärgert. Der rote Splitt, der auf den Bürgersteigen und Straßenabschnitten, die geöffnet werden mussten, verfüllt wurde, verschwindet täglich etwas mehr. Übergänge zwischen Zufahrt und Straße waschen aus, Schlaglöcher und dreckige Wege entstehen, wo vorher kein gepflasterter Untergrund war. Ungemütlich ist es auch für die Radfahrer und Fußgänger oberhalb der Bordsteinkanten geworden.

Provisorisch mit Split gefüllt

"An meinem Hauseingang kann ich eigentlich nicht mehr langlaufen", beschwert sich eine Anwohnerin. "Bei den Löchern muss ich ja aufpassen, dass ich mir nicht noch die Knochen breche", sagt sie empört. "Ich habe schon versucht, mich beim Bauhof zu beschweren. Leider ohne Erfolg." Auch in den sozialen Netzwerken hagelt es an Kritik. "Es ist furchtbar, wie jeder Fußweg aufgerissen wird. Es sieht aus…", "Ich dachte es ging um den Zustand der Gehwege, interessiert unser Ordnungsamt sowieso nicht" oder "Diese Verunreinigung der Fahrbahn ist eine Katastrophe", schreiben Nutzer auf Facebook und Instagram, begleitet von Bildern der Baustelle.

Aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Oberdorf finden einige Gründe zum Klagen. Auf der Barthshügelstraße zum Beispiel wurde der Bruchstein auf dem Gehweg nicht richtig verdichtet. Hier wurde der Bürgersteig auch nicht nur teilweise aufgerissen, sondern an einigen Stellen sogar komplett. Auf der Höhe der Hausnummer 14 wurde auch ein Stück der Straße aufgebrochen und provisorisch mit Splitt gefüllt. Eben ist dieses Provisorium aber nicht.

Roter Splitt in den aufgebrochenen Bürgersteigen.
Roter Splitt in den aufgebrochenen Bürgersteigen. © Arvid Müller

Lose Pflastersteine in den Straßenöffnungen

Noch nicht an die Häuser angeschlossene Glasfaserkabel stehen aus der Schotterschicht heraus und erfordern besondere Vorsicht bei den Fußgängerinnen und Fußgängern. Viele Leute weichen deshalb auf die Straße aus. Doch das ist nicht ungefährlich in einer Kurve, die man aus beiden Richtungen nicht gut einsehen kann und die Verkehrsteilnehmer hier bekanntlich nicht mit langsamer Geschwindigkeit entlang fahren.

In der Weinböhlaer Karlstraße wurde das große, orangefarbene Hauptkabel zwar aufgerollt, mit zwei Warnbaken und einem rot-weißen Baustellenzaun gesichert, aber blockiert einen Teil des Gehweges. Eine Ausweichmöglichkeit gibt es hier für die Passanten nicht, da sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite gar kein Fußweg befindet. An der Kreuzung zwischen Karl-, Spitzgrund- und Robert-Blum-Straße ist die Splitt-Verfüllung ausgewaschen, deutliche Einschnitte im Asphalt sind zu erkennen und einige Teile der Straßenöffnungen wurden mit losen Pflastersteinen geflickt. Ebenfalls keine gelungene Übergangslösung finden die Bürger hier.

Noch kein Ende in Sicht

Auf der Alten Weinbergstraße wurde nicht nur mit Splitt, sondern auch mit feinem Bausand verfüllt. Auch hier lässt die Festigung des Untergrundes zu wünschen übrig. "Es ist alles locker hier, man rutscht auf dem Bürgersteig förmlich weg", erklärt ein Anwohner, der am Mittwochvormittag die Straße fegt: "Der feine Sand wird vom Wind auf die Straße geweht."

Auf Anfragen der Sächsischen Zeitung, ob die aufgerissenen Bereiche wieder mit Asphalt verschlossen und bis wann das Problem behoben werden soll, antwortete das Bauamt der Gemeinde Weinböhla nicht.