Meißen. Das Jahr ist fast zu Ende und die Preise sind durch die Inflation in nahezu allen Lebensbereichen gestiegen. Aber gilt das auch für die Stollen? Sächsische.de ist auf die Suche nach dem günstigsten Stollen auf Meißens Straßen gegangen, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Für viele gehört der Stollen zur Weihnachtszeit einfach dazu. Gerade der Dresdner Christstollen ist besonders beliebt. In Meißen finden sich viele verschiedene Bäcker und Konditoreien. Vom Familienbetrieb, der seit Jahrzehnten überdauert bis zur großen Bäckerkette ist alles dabei. Was gleich bleibt, ist der Stollen, der schon jetzt fleißig gekauft wird. Die Preise unterscheiden sich dabei ziemlich. Ebenso die Sorten, die manche Überraschung bereithalten.

Preise um fünf Prozent gestiegen

Tief in die Tasche greifen muss man bei der Bäckerei und Konditorei Ralf Groschupf und Bäcker Brade. Hier kostet ein Kilogramm Rosinenstollen 22 Euro, beide Bäckereien berichten auch, die Stollen seien teurer geworden im Vergleich zum letzten Jahr. Doch auch Unser Bäcker und Bäckerei Arnold liegen dicht darunter mit jeweils 21,85 und 21,95 Euro.

Im Mittelfeld sind die Bäckereien Riedel, Landbäckerei Krell, Emil Reimann, Brot und Aehre, Steffi Klapschuweit und Sternenbäck. Die Stollen hier bewegen sich im Rahmen von 19 bis 20 Euro. Damit liegen sie im Durchschnitt, der im Landkreis häufig als Richtwert genommen wird. Der Eindruck von einem Aufwärtstrend ist berechtigt, berichtet Obermeister Karsten Liebscher von der Bäckerinnung Meißen. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Preise um fünf Prozent gestiegen.

Stollenverkauf geht immer später los

Das habe verschiedene Gründe, so Liebscher. Einerseits liege das an den Löhnen für das Personal in den Bäckereien und im Verkauf, andererseits auch an den Energiekosten, die für die Betriebe um 30 Prozent gestiegen sind. Auch die Sultaninen, die für den Rosinenstollen verwendet werden, sind teurer geworden.

Nichtsdestotrotz seien Stollen immer noch sehr gefragt. Das Einzige, was Liebscher aufgefallen wäre, ist das Wetter, das sich auf den Kauf der Kunden ausgewirkt hatte. Da der Oktober und November noch so mild waren dieses Jahr, hätten die Kunden erst spät angefangen Stollen zu kaufen. „Die meisten wollen den Stollen ja essen, wenn es draußen ungemütlich und kalt ist“, so Liebscher. „Vom Gefühl her geht es damit immer später los.“

Nicht nur Rosinen, sondern auch Dinkelstollen

Doch so teuer wie es bei den einen geworden ist, bei manchen Bäckern in Meißen liegt der Preis noch unter dem Durchschnitt. Bei der Bäckerei und Konditorei Hartmann kostet der Stollen 18 Euro, genau wie im vorigen Jahr. Aber es geht noch günstiger.

Auf dem Bronze-Treppchen findet man die Faust Bäckerei mit 16,95 Euro für eine Rosinenstolle. Die kleine Bäckerei Adam ist vielleicht nicht besonders groß, wartet aber mit nur 16 Euro, und damit einem Euro mehr gegenüber dem letzten Jahr, auf. Spitzenreiter ist die Sewa-Bäckerei, die lediglich 15 Euro für ihren Stollen verlangt.

Wer jedoch nicht nur auf den Preis schaut, sondern mal was Neues probieren möchte, auch der wird dieses Jahr nicht enttäuscht werden. Neben der klassischen Rosinenstolle sind Mohn und Mandel in fast allen Bäckereien vertreten. Auch die ein oder andere Nougat-, Schoko- oder Marzipanstolle sieht man hier und dort in der Auslage liegen.

Ein genauerer Blick verrät aber, es gibt auch spezielle Sorten, die auf dem Vormarsch sind. So gibt es bei Brot und Aehre einen Cranberry Stollen, Dinkel-Stollen bei der Bäckerei Arnold und Dinkel-Cranberry bei Unser Bäcker. Einmalig auch gefunden: Dinkel-Orange Stollen bei Steffi Klapschuweit. Doch wem das alles zu wild ist, der hält sich an den klassischen Rosinenstollen und spart jetzt vielleicht ein paar Euros.