Dresden/Meißen. Die Alternative für Deutschland (AfD) will das historische Kornhaus in Meißen ersteigern. Der Bundesvorstand habe endgültig grünes Licht gegeben, teilte der AfD Landesverband in Dresden am Freitag mit.

Bundesschatzmeister Carsten Hütter habe einen Betrag in Höhe von 37.000 Euro an die Landesjustizkasse überwiesen. Das Einstiegsgebot liegt bei 370.000 Euro. Die mehr als 500 Jahre alte Immobilie (Baujahr 1470) neben der Albrechtsburg soll am 4. Juli bei einer Zwangsversteigerung verkauft werden. Plänen der AfD zufolge soll ein Tagungs- und Schulungszentrum in dem Haus entstehen.

Kornhaus Meißen: Pläne der AfD stoßen auf Kritik

"Uns geht es zu allererst darum, dieses Gebäude vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Es gehört zum sächsischen Kulturerbe und muss dringend erhalten werden", sagte AfD-Landeschef Jörg Urban. Er kritisierte den Freistaat für die fehlende Initiative zum Erhalt des geschichtsträchtigen Gebäudes.

Die Pläne der AfD stoßen auf Kritik: Die Grünen im Landtag warnten davor, dass das Kornhaus nicht zum Spielball rechter Populisten werden dürfe. Die Linksfraktion hatte die Staatsregierung in einem Antrag aufgefordert, das Kornhaus als Teil der Albrechtsburg für die öffentliche Hand zu sichern und die Zwangsversteigerung abzuwenden.

Es bestünde die Gefahr, dass sich "extreme Rechte" in diesem Teil der Albrechtsburg einnisteten, erklärte der kulturpolitische Sprecher Franz Sodann am Freitag. In der Stellungnahme der Staatsregierung heißt es unterdessen, dass kein "absehbarer Bedarf für die Nutzung des Gebäudes zur Erfüllung staatlicher Aufgaben" bestehe. (dpa)