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Ein Weihnachtsbaum als Delikatesse

In den Elbetierpark Hebelei zieht nach dem Hochwasser nur langsam Normalität ein. Es kann dabei sehr einfach geholfen werden.

Von Jürgen Müller
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Zwergziegen, Ungarische Zackelschafe und Bulgarische Langhaarziegen in den Notquartieren freuten sich über erste Weihnachtsbaumspenden für den Tierpark in der Hebelei.
Zwergziegen, Ungarische Zackelschafe und Bulgarische Langhaarziegen in den Notquartieren freuten sich über erste Weihnachtsbaumspenden für den Tierpark in der Hebelei. © privat

Zur Weihnachtszeit erscholl es tausendfach, das Lied "O Tannenbaum", in dem es in der ersten Strophe heißt "wie grün sind deine Blätter". Inzwischen haben Tannenbäume keine Blätter mehr, sondern Nadeln, aber das wusste schon August Zarnack, der das Lied 1819 in Anlehnung an ein Lied aus dem 16. Jahrhundert schrieb. Und zwar nicht als Weihnachtslied, sondern als tragisches Liebeslied. Die Textzeile, die ursprünglich "wie treu sind deine Blätter", lautete, sollte einen Kontrast zwischen der Treue des Baumes und der Untreue der Geliebten bilden. Der Text wurde erst im 20. Jahrhundert in „Wie grün sind deine Blätter“ geändert. Heute eignen sich Tannenbäume nicht nur als Vorlage für ein Lied, sind nicht nur Schmuck zu Weihnachten, sondern sind auch eine tolle und nahrhafte Futterreserve.

Der blaue Pfau  "Werner", den Sven Näther hier präsentiert, war einer der ersten Tiere, die nach dem Hochwasser im Elbetierpark Hebelei wieder in ihr angestammtes Revier durften.
Der blaue Pfau "Werner", den Sven Näther hier präsentiert, war einer der ersten Tiere, die nach dem Hochwasser im Elbetierpark Hebelei wieder in ihr angestammtes Revier durften. © privat
Auch dieses Sachsenhuhn im Hochwasserschutzquartier freut sich über Futterspenden für den Elbetierpark Hebelei.
Auch dieses Sachsenhuhn im Hochwasserschutzquartier freut sich über Futterspenden für den Elbetierpark Hebelei. © privat

"Komplett abgeschmückte Weihnachtsbäume, wie Fichte, Tanne und Kiefer können in den Elbetierpark gebracht werden. Sie sind eine wertvolle Vitaminquelle für die Tiere im Winter", sagt Sven Näther, der Betreiber des Tierparks Hebelei. Allerdings schränkt er ein, dass Nordmanntannen, Koniferen, Eiben und Thujabäume aus Gestecken oder Heckenschnitt giftig für die Tiere sind und deshalb nicht als Futterspende angenommen werden.

Wer den Elbetierpark Hebelei auf einfache Weise unterstützen und helfen möchte, kann seinen Weihnachtsbaum spenden. "Der Baum kann entweder am Tierparkeingang neben die Futterspendenbox gestellt werden, oder man verbindet die Spende gleich mit einem Tierparkbesuch und packt Kind, Enkel und Kegel mitsamt Baum ins Auto", so Näther.

Nur langsam zurück zur Normalität

Die Bäume sind jedenfalls eine gute Ergänzung zu den anderen Futterspenden. Nur langsam zieht in den Tierpark nach dem Hochwasser wieder Normalität ein. "Nachdem wir bereits zu Neujahr begonnen hatten, einige Tiere zurück in ihre angestammten Quartiere zu bringen, mussten diese am 5. Januar wegen erneut steigender Pegel wieder zurück ins Hochwasserschutzquartier", erzählt der Betreiber. Dies alles zehre an den Kräften der Mitarbeiter. Außerdem mache der starke Frost die Arbeitsabläufe schwierig, da täglich alle Tränken von Eis befreit werden müssten und dies dadurch doppelte Zeit koste.

Wegen des Frostes konnten auch die vor dem Hochwasser geborgenen Naturerlebnistafeln noch nicht wieder aufgestellt werden, was ebenfalls wichtig wäre, da auch bald die Winterferien beginnen. Auch helfende Hände seien willkommen, so werde jemand gesucht, der einen Autoanhänger hat und dabei hilft, die evakuierten Parkbänke wieder aufzustellen. "Aber auch Obst und Gemüse, Katzen- und Hundetrockenfutter oder Dosen, Getreide, Sonnenblumenkerne, Hirse, Haferflocken oder Übernahme einer Patenschaft helfen uns durch den Winter", so Näther.

Große und kleine Gäste können in Absprache mit den fachkundigen Tierbetreuern den Baum auf Wunsch auch selbst gern verfüttern. Die Absprache kann über WhatsApp unter der Nummer 0177 57 52 018 oder naether.tierparkhebelei@web.de erfolgen.
Ansonsten ist das Füttern mitgebrachten Futters im Tierpark verboten und nur mit an der Kasse erhältlichen speziellen Futterpellets gestattet.
Sonstige Futterspenden können in die Futterspendenbox am Tierparkeingang gelegt werden.

Zurzeit sucht der Tierpark wieder dringend Heuspenden oder Geldspenden, um Heu zu kaufen. Diese können unter - Elbetierpark Hebelei, IBAN DE04 8505 5000 3100 0050 65 Verwendungszweck: Futter für die Tiere gespendet werden.