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Meißen: Bürgerpark zu heiß und zu langweilig?

Vor einem knappen Jahr wurde der Bürgerpark im Triebischtal eröffnet. Nun gibt es Kritik an der Anlage. Es fehlt offenbar ein triftiger Grund, dort hinzugehen.

Von Andre Schramm
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Der Bürgerpark in Meißen: "Mit Sonnenschirmen erträglich, ohne eher nicht", findet Marianne Horns.
Der Bürgerpark in Meißen: "Mit Sonnenschirmen erträglich, ohne eher nicht", findet Marianne Horns. © Claudia Hübschmann

Meißen. Marianne Horns, sachkundige Einwohnerin, war dieses Jahr zweimal im Bürgerpark. Das erste Mal zu einer Veranstaltung des Kultursommers. "Ich war überrascht, wie schön das gewirkt hat. Es waren 30 Grad, Sonnenschirme waren aufgebaut und der Park war belebt", erinnert sie sich. Später sei sie nochmal hin und entsetzt gewesen. "Bei 30 Grad möchte ich nicht durch den Park laufen, mich auch nirgends hinsetzen", sagte sie. Ihr sei klar, dass die Bäume noch zu klein sind, um Schatten zu spenden.

Ihr kam aber die Frage in den Sinn, was Menschen dazu bewegen sollte, überhaupt in den Park zu gehen? "Nichts, außer ich habe einen Hund", so Horns mit Blick auf die Hundewiese. "Es gibt für Kinder nichts, und es gibt auch keine Attraktion", sagte sie. In Zinnowitz (Usedom) sei beispielsweise die ganze Stadt mit Holzkunst bestückt gewesen. Möglicherweise auch eine Idee für den Park an der Triebisch? Jedenfalls sollten Ideen entwickelt werden, um die Lust der Bürger zu wecken, in den Park zu gehen, so Horns.

Keine guten Voraussetzungen

Baudezernent Albrecht Hermann räumte im Sozial- und Kulturausschuss ein, dass es noch ein Problem mit Überhitzung im Bürgergarten gäbe. "Uns sind auch ein paar Bäume eingegangen", so der Baudezernent. Vermutlich eine Folge der hohen Hitzeentwicklung. Aktuell ist noch eine Firma für die Anwuchs- und Fertigstellungspflege vertraglich gebunden. Herrmann zeigte sich allerdings offen gegenüber neuen Ideen, gab aber zu bedenken, dass in die Anlage Fördergelder geflossen sind. Heißt: Nachträgliche Veränderungen könnten "förderschädlich" sein. Zudem habe man auch ein Problem mit Vandalismus, erklärte Albrecht Herrmann weiter. So wurden die Porzellaneinleger in den Bänken schon mehrfach herausgerissen und zerstört. Man wolle sie aber wieder reparieren, hieß es weiter.

Insgesamt also keine guten Voraussetzungen für Künstler, ihre Werke im Park (unbeaufsichtigt) zu präsentieren. Für einen Spielplatz stehen die Chancen nicht gut. Mit Ausnahme des Hundebereiches ist das Areal als Überschwemmungsgebiet deklariert. Im Oktober soll es noch einen Vorort-Termin mit der Landestalsperrenverwaltung geben. Thema: Ein Zugang vom Park zur Triebisch.