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Meißen kaufte 30 neue Linienbusse - die meisten noch mit Dieselmotor

Die Verkehrsgesellschaft kam ohne Kürzungen im Angebot über die Runden. Die ersten Batterie-Busse sollen jetzt gekauft werden.

Von Ulf Mallek
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Bushaltestelle auf der Neugasse in Meißen: Auch die meisten der neuen Linienbusse fahren noch mit Diesel. Das wird sich auch nur sehr langsam ändern.
Bushaltestelle auf der Neugasse in Meißen: Auch die meisten der neuen Linienbusse fahren noch mit Diesel. Das wird sich auch nur sehr langsam ändern. © Claudia Hübschmann

30 der insgesamt über 100 eigenen Linienbusse der Meißner Verkehrsgesellschaft (VGM) wurden im Vorjahr erneuert. Das teilte der Meißner Landrat Ralf Hänsel in einer Vorlage für den Kreistag am Donnerstag in Meißen mit. Die Kosten für den Kauf beliefen sich auf etwa sieben Millionen Euro, davon übernahm der Freistaat Sachsen rund 40 Prozent. 22 der neuen Fahrzeuge sind Standardlinienbusse mit Dieselantrieb, die restlichen fahren mit einem Hybrid-Antrieb.

Nach einer neuen Förderrichtlinie aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium dürfen Busse mit Dieselantrieb befristet noch bis Ende 2025 angeschafft und gefördert werden. Allerdings fällt die Förderung geringer aus. Damit steigen die Investitionskosten für die Verkehrsgesellschaft, so der Landrat. Um die Meißner Busflotte nachhaltig weiterzuentwickeln, plant die VGM die Beschaffung von vier Kleinbussen (25 Sitzplätze) mit Batterieantrieb, fünf Gelenkbussen zur Schülerbeförderung und zwei weiteren elektrisch betriebenen Kleinbussen. Zudem sollen die Betriebshöfe in Meißen und Coswig Landinfrastruktur erhalten.

Der Landkreis Meißen werde die Fahrzeugentwicklung der Hersteller beobachten, so der Landrat, um zukunftsgerechte Lösungen für den Landkreis zu finden. Die Reichweiten der aktuell angebotenen batterieelektrischen Busse entsprechen aber noch nicht den Bedürfnissen des Meißner Regionalverkehrs. Man prüfe auch automatisiert fahrende Busse oder neue On-Demand-Lösungen, ähnlich dem Meißner Anruf-Sammel-Taxi. Bislang konnte aber noch kein Angebot überzeugen.

Eine drohende Kürzung im öffentlichen Nahverkehr konnte im Landkreis Meißen abgewendet werden, da der Freistaat Regionalisierungsmittel in Höhe von 3,3 Millionen Euro zur Verfügung stellte. Damit waren die Mehrausgaben infolge der Inflation und steigenden Energiekosten gedeckt. Inwieweit diese Mittel weiter fließen, ist noch offen, da auch die Finanzierung des Deutschland-Tickets noch nicht restlos geklärt ist.

Im Vorjahr legten die Busse der VGM insgesamt 10,3 Millionen Kilometer zurück. Es gibt 84 Buslinien mit einer Länge von 2.050 Kilometern. Die VGM befördert jährlich über 11 Millionen Fahrgäste.