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Meißen putzte sich: "Vielen Dank an alle Helfer!"

Trotz Regenwetter und einstelligen Temperaturen befreiten viele große und kleine Helfer die Stadt am Sonnabend vom Müll. Es kam einiges zusammen.

Von Andre Schramm
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Martin Felchner entfernt in der Grünaue Aufkleber vom Mast eines Verkehrsschildes während seine Kinder und seine Frau Müll von der Straße einsammeln.
Martin Felchner entfernt in der Grünaue Aufkleber vom Mast eines Verkehrsschildes während seine Kinder und seine Frau Müll von der Straße einsammeln. © Norbert Millauer

Meißen. Grünmarkt, Ostermarkt, Bewegungsfest: Am Sonnabend war allerhand los in Meißen. Wer sich für seine Stadt engagieren wollte, konnte das auch tun – beim Frühjahrsputz. Die Stadtverwaltung hatte wieder zur Aktion "Meißen putzt sich raus" aufgerufen. Rund 80 Freiwilligen war das Wetter egal, darunter vielen Familien mit Kindern, aber auch Senioren. Der Ordnungsdienst gab noch fix Handschuhe und Müllsäcke am Busbahnhof aus. Dann wurde fleißig gesammelt: neben allerhand Verpackungsmüll, u.a. ein zweigeteiltes Fahrrad, Matratzen, Katzenklos, alte Spielsachen, Klappstühle und Wäschekörbe.

So wurde u.a. rund um den Busbahnhof, an den Elbwiesen, am Poetenweg, in Zscheila und der Altstadt für Sauberkeit gesorgt. Links und rechts der Elbe sah man Familien, die dem Müll zu Leibe rückten und mühsam Aufkleber an Straßenlaternen abfriemelten. Der Jugendstadtrat brachte bei der Gelegenheit seine Schmetterlingswiese an der Obergasse auf Vordermann.

Die Mitarbeiter vom Bauhof waren ebenfalls im Einsatz und haben anfallende Müllsäcke eingesammelt. Bis um 12 Uhr waren insgesamt rund 15 Kubikmeter Unrat zusammengekommen. "Ein großer Dank geht an alle, die sich trotz des regnerischen, kalten Wetters auf den Weg gemacht haben, die Stadt ein bisschen schöner zu machen", sagte Bürgermeister Markus Renner. Als kleines Dankeschön spendierte die Stadt jedem Teilnehmer eine Bratwurst. Außerdem wurden Gutscheine verlost.

Müllausbeute vom Sonnabend. Rund 15 Kubikmeter waren zusammengekommen.
Müllausbeute vom Sonnabend. Rund 15 Kubikmeter waren zusammengekommen. © Stadt Meißen

Die Reinigung der Triebisch konnte aufgrund der Verschlammung noch nicht am Sonnabend durchgeführt werden. Wie die DLRG mitteilte, soll das voraussichtlich Mitte April nachgeholt werden, sofern das Wetter mitspielt. Deren Mitglieder waren am Sonnabend an anderen Stellen in der Stadt unterwegs gewesen.

Ab jetzt: Rauchfreier Busbahnhof

Angemeldet für "Meißen putzt sich raus" hatte sich auch die Kita Sonnenschein. Freiwillige aus der Elternschaft hatten bereits am 20. März für Ordnung auf dem Außengelände gesorgt. Außerdem hat der Hort der Arita-Grundschule eine Aktion angemeldet. Hier will man in den Osterferien die Blühwiese von Disteln befreien und das Außengelände saubermachen. Auch im Franziskaneum ist Anfang April noch eine Putzaktion geplant.

Vorgestellt wurde am Sonnabend auch das Konzept vom rauchfreien Busbahnhof. In diesem Zusammenhang wurden zwei große Schilder angebracht. Außerdem hatte man neun Papierkörbe mit Aschenbechern durch aschenbecherlose Papierkörbe ersetzt. Wie es aus dem Rathaus hieß, sollen die Glasscheiben von Unterständen noch mit "Rauchfrei-Aufklebern" versehen werden. Vorgesehen ist ferner, dass es künftig nur noch eine Raucherinsel geben soll. Der entsprechende Bereich muss aber noch bestimmt und markiert werden. Die Idee ist angelehnt an den rauchfreien Bahnhof der DB.

"Es geht dabei nicht nur um das Thema Sauberkeit, sondern auch um den Umgang miteinander, und die Rücksichtnahme gegenüber Nichtrauchern", sagte Bürgermeister Markus Renner. Das Wegschmeißen von Kippenstummeln sei gegenwärtig schon eine Ordnungswidrigkeit. "Wir werden die Maßnahme evaluieren, und schauen, ob sie etwas gebracht hat", so der Bürgermeister weiter. Sollte das nicht der Fall sein, könne man das Rauchverbot am Busbahnhof auch in die Polizeiverordnung aufnehmen. Dann könnten Menschen, die im Nichtraucherbereich quarzen, theoretisch auch sanktioniert werden.

Bürgermeister Markus Renner am rauchfreien Busbahnhof. Die Raucherinsel soll zeitnah folgen.
Bürgermeister Markus Renner am rauchfreien Busbahnhof. Die Raucherinsel soll zeitnah folgen. © Stadt Meißen

"Der Busbahnhof zeigte sich in der Vergangenheit in keinem guten Zustand. Vor allem das Kippenproblem war offensichtlich", sagte auch Stadtrat Martin Bahrmann. Der FDP-Mann war selbst bei der Putzaktion dabei und hatte Ordnungsamt und VGM nach eigenen Angaben zuvor an einen Tisch geholt, "um die Sauberkeit am Busbahnhof perspektivisch zu verbessern", wie er erklärte.