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Aufsichtsrat stärkt den Elblandkliniken den Rücken

Die Nachricht über die berufliche Neuorientierung von drei Top-Medizinern aus den Elblandkliniken schlägt Wellen. Zu Unrecht, befindet Landrat und Aufsichtsrat Ralf Hänsel.

Von Ines Mallek-Klein
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Das Elblandklinikum gehört mit seinen über 3.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern im Landkreis.
Das Elblandklinikum gehört mit seinen über 3.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern im Landkreis. © Claudia Hübschmann

Meißen. "Wir sind stolz darauf, die Elblandkliniken als kommunales Klinikum im Landkreis Meißen zu haben. Sie leisten eine sehr gute medizinische Versorgung, und das an drei Standorten über den gesamten Landkreis verteilt." Mit diesen Worten reagiert Landrat Ralf Hänsel, nachdem bekannt geworden ist, dass mehrere Mediziner das Elblandklinikum verlassen haben oder werden. Das Klinikum, so Ralf Hänsel, der dem Aufsichtsrat vorsteht, sei ein durchaus attraktiver Arbeitgeber. Das beweise nicht zuletzt die Nominierung für den Sächsischen Integrationspreis 2023, sie zeige, dass das Krankenhaus sehr gut aufgestellt ist, innovative Wege geht und über eine gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiterschaft verfüge.

Der jetzt bekannt gewordene Wechsel von Dr. Martin Wolz liege ausschließlich in der persönlichen Weiterentwicklung begründet und hat weder etwas mit der Krankenhausfinanzierung zu tun, noch mit den Elblandkliniken als Arbeitgeber, so Hänsel. "Wechsel sind völlig normal und für frühere Weggänge haben wir bislang immer fachlich ebenso versierte Neueinstellungen vornehmen können, beispielsweise mit Dr. Raid Al Ammareen, dem neuen Chefarzt der Kardiologie in Meißen und Riesa. Ich bin sicher, dies wird uns auch zukünftig gelingen", ergänzt der Landrat.

Dass die wirtschaftliche Situation angespannt ist, sei kein Alleinstellungsmerkmal der Elblandkliniken, es gelte für nahezu alle Krankenhäuser. Eine Ursache sieht Hänsel in den Reformbestrebungen des Bundes, die an der Realität vorbeigingen. "Ein Krankenhaus kann nun einmal nicht nachfrageorientiert geführt werden, entsprechend braucht es eine andere Form der finanziellen Unterstützung", so Hänsel. Wie unlängst im Kreistag beraten, werden die Elblandkliniken das laufende Jahr mit einem Minus von 1,7 Millionen Euro beenden, 2024 sieht der Wirtschaftsplan ein Defizit von 4,6 Millionen Euro vor. Aber es gibt Hoffnung, mittelfristig, also ab 2025, will man wieder schwarze Zahlen schreiben und plant ab 2026 mit Gewinnen.

Die wirtschaftliche Schieflage resultiere auch aus dem fehlenden Inflationsausgleich von bis zu neun Prozent. Wenn der Bund an diesen Stellen nicht helfe, müsse man noch einmal mit dem Freistaat Sachsen sprechen, so Hänsel. Da habe er schon mehrfach getan, zuletzt als das sächsische Kabinett im Landkreis Meißen tagte.