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Sportliches Doppel-Jubiläum in Meißen

Der Pokal der Blauen Schwerter im Gewichtheben und der Silberne Stahlschuh im Speedway feiern runde Geburtstage – aber nun nicht an einem Wochenende.

Von Daniel Klein
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Metall spielt beim Schwerter-Pokal (oben) und bei den Stahlschuh-Rennen eine wichtige Rolle.
Metall spielt beim Schwerter-Pokal (oben) und bei den Stahlschuh-Rennen eine wichtige Rolle. © Claudia Hübschmann, Andreas Wei

Meißen. Das Wetter spielt nicht mit. Dauerregen verwandelte die Bahn im Meißner Speedway-Stadion in eine Pfützenlandschaft. „Wir können gerade mit dem Lausitzer Seenland konkurrieren“, witzelt Ronny Weiß. Der fünffache Sieger des Silbernen Stahlschuhs kümmert sich bei der Traditionsveranstaltung nebenbei ums Starterfeld.

Am Mittwochabend musste er deshalb den rund 30 Motorrad-Piloten aus mehreren Ländern mitteilen, dass die Jubiläumsrennen um knapp eine Woche verschoben werden – vom 3. auf den 9. Oktober. „Die Wetterprognosen fürs kommende Wochenende sehen auch schlecht aus. Wir brauchen einen harten Untergrund und keine Matschbahn“, erklärt der 44-Jährige. Deshalb entschied der Vorstand des MC Meißen, die Pokalrennen zu verlegen.

Beim neuen Termin wünschen sich die Veranstalter Sonnenschein, denn der Stahlschuh ist diesmal ein ganz besonderer – der 50. „Seit 1972 wird er in jedem Jahr in Meißen ausgetragen – ohne Unterbrechung“, betont Weiß, der erneut an den Start geht. Zwei oder drei Mal seien die Rennen vorzeitig wegen Regens abgebrochen worden.

Große Tradition, wertvolle Preise

Aber selbst in den Corona-Jahren 2020 und 2021 wurde gefahren – wenn auch mit dezimierter Zuschauerzahl. Statt der damals erlaubten 1.000 wünscht sich Weiß nun etwa 2.500 Zuschauer. „Wir sind auf diese Einnahmen angewiesen“, erklärt er und ergänzt: „Und natürlich auf Sponsoren. Ohne die geht es nicht.“

Das ist bei den Gewichthebern nicht anders. Der Pokal der Blauen Schwerter hat eine ähnliche lange Tradition wie der Stahlschuh, 1971 wurde Premiere gefeiert – damals noch in Dresden. Weltweit berühmt wurde er nach dem Umzug nach Meißen. Olympiasieger und Weltmeister kamen in die enge und stickige Wellblechhalle, die Atmosphäre war eine einmalige.

1995 war erst einmal Schluss, es fehlte das Geld. Sechs Jahre nach dem Neustart 2012 zog das Turnier in die neue Heberhalle um, in den vergangenen beiden Jahren fiel es wegen Corona aus. Deshalb wird das 50-jährige Jubiläum nun am Samstag mit Verspätung gefeiert. 50 Heber aus 14 Nationen sind am Start – darunter die Olympiazweite Emily Campbell aus Großbritannien.

Gewinnen kann den Pokal jeder, egal ob Frau oder Mann, ob Leicht- oder Schwergewicht. Möglich macht das ein Wertungssystem, bei dem Geschlecht, Körpergewicht und die gestemmten Lasten im Verhältnis zum jeweiligen Weltrekord einfließen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl gibt es drei Veranstaltungen. „Spannend bleibt es bis zum Schluss“ verspricht Organisationschef Jürgen Grellmann.

Der Sieger erhält traditionell eine Vase der Meißner Porzellanmanufaktur, der Gewinner im Speedway einen silbernen Stahlschuh, der von einem Kunstschmied gefertigt wird.

Pokal der Blauen Schwerter: Sa.,1. Oktober, 10, 13 und 16 Uhr. Sportzentrum Heiliger Grund Meißen (Goethestraße 27). Eintritt: alle 24 Euro/erm. 12; einzeln 13/6,50.

Pokal um den Silbernen Stahlschuh: So., 9. Oktober, ab 14 Uhr. Speedwaystadion Meißen (Zaschendorfer Straße 77). Eintritt: 15 Euro/erm. 6.