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Wasser für das Wasserschloss

Der Schlossgraben soll wieder geflutet werden. Zuvor sind aber noch Sanierungsarbeiten an dem altehrwürdigen Gebäude nötig.

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Das Oberauer Schloss ist ein Wasserschloss ohne Wasser. Doch das soll sich ändern. Derzeit wird das Mauerwerk am Sockel von alten Putzresten gesäubert, so dass es wasserdicht verpresst werden kann, bevor der Schlossgraben wieder gefüllt wird.
Das Oberauer Schloss ist ein Wasserschloss ohne Wasser. Doch das soll sich ändern. Derzeit wird das Mauerwerk am Sockel von alten Putzresten gesäubert, so dass es wasserdicht verpresst werden kann, bevor der Schlossgraben wieder gefüllt wird. © Udo Lemke

Niederau. Die Erhaltungsarbeiten am Wasserschloss Oberau, das der Gemeinde Niederau gehört, werden in diesem Jahr fortgeführt. Die Gemeinde will das Dach sanieren samt aller dazugehörigen Maurer-, Zimmerer-, Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten sowie des Blitzschutzes. Dabei werden technische und denkmalschutzrechtliche Belange sowie die regionaltypische Baukultur berücksichtigt. Ziel sie es, die Bausubstanz langfristig zu schützen und den historischen Charakter zu erhalten, um das Gebäude, das eines der ältesten Wasserschlösser Sachsens ist, baldmöglichst wieder nutzen zu können, heißt es in einem Beschluss des Gemeinderates.

Baulicher Schutz hat Priorität

Die aus handgestrichenen Biberschwänzen bestehende Dacheindeckung erfülle nicht mehr die konstruktiven Ansprüche und sei zudem anfällig für Wetterereignisse wie Sturmböen und Starkregen, Schnee und Hagel. Eine mittelfristige Sanierung des Daches und die damit verbundene Herstellung einer intakten Dachentwässerung seien absolut wichtig für den Erhalt der historischen Gebäudesubstanz.

Ziel soll es sein, das Wasserschloss Oberau in seiner historischen Bausubstanz zu erhalten und als bau- und veranstaltungskulturelles Zentrum zu etablieren. Doch vorerst habe der bauliche Schutz der Gebäudesubstanz Priorität.

Möglich sind die Arbeiten vor allem durch Gelder des Fördervereins Dresdner Heidebogen. Von den veranschlagten Kosten von gut 336.000 Euro werden 70 Prozent, also rund 235.000 Euro, gefördert. Die Gemeinde muss als Eigenanteil knapp 101.000 Euro zahlen.

Ursprünglich sollte die Sanierung des Daches schon im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres beginnen. Doch es fehlte noch die endgültige Fördermittelzusage. Die kam erst im September.

Auch die Statik verbessert sich

Saniert werden soll auch das umlaufende Sockelmauerwerk des Wasserschlosses Oberau mit dem Ziel, den Schlossteich mittelfristig wieder zu füllen. Durch die Flutung des Schlossteiches werde nicht nur die Erscheinung des Schlosses als „Wasserschloss“ wieder hergestellt, sondern sie wirke sich auch auf die Standsicherheit und somit auf die Statik des gesamten Bauwerkes aus. Durch die Trockenlegung des Schlossteiches sei es in den vergangenen Jahren zu einer Volumenverminderung des anstehenden Baugrundes und somit zu langfristigen Setzungserscheinungen gekommen.

Die Baumaßnahme wird sowohl aus Eigenmitteln als auch aus Mitteln zur „Förderung mit Mitteln des Freistaates Sachsen aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege 2021“ finanziert. Der Fördersatz beträgt hierbei rund 64 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Gesamtkosten belaufen sich hier auf rund 43.500 Euro.

Mit der Flutung des Schlossteiches trüge das Wasserschloss Oberau, das über Jahrhunderte der sächsischen Adelsfamilie von Miltitz gehörte, wieder zu Recht seinen Namen.

Seit 2012 kümmert sich der Förderverein Wasserschloss Oberau um das Areal. Hauptanliegen des Vereins ist es, das Gebäude vor dem weiteren Verfall zu bewahren. An eine Sanierung ist wegen fehlenden Geldes nicht zu denken. Auch Veranstaltungen und Schlossführungen werden von dem 48 Mitglieder zählenden Verein durchgeführt. (SZ/jm/ul)

Dieser Artikel ist am 3. Februar 2022 aktualisiert worden.

Der Niederauer Dorfbach, der am Schloss vorbei fließt, wird später den Wassergraben wieder auffüllen.
Der Niederauer Dorfbach, der am Schloss vorbei fließt, wird später den Wassergraben wieder auffüllen. © Udo Lemke