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Wie kommen die Wohnzimmermöbel in den Coswiger Wald?

Coswig hat ein Problem mit Müll. Die Zahl der illegalen Müllhalden wächst. Dem will die Kommune nun Einhalt gebieten und ruft ihre Bürger zur Ordnung.

Von Ines Mallek-Klein
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Der illegal entsorgte Müll wird auf Kosten der Allgemeinheit eingesammelt. Die Dreistigkeit der Müllsünder wächst, die Aufmerksamkeit der Anständigen aber auch.
Der illegal entsorgte Müll wird auf Kosten der Allgemeinheit eingesammelt. Die Dreistigkeit der Müllsünder wächst, die Aufmerksamkeit der Anständigen aber auch. © Stadtverwaltung Coswig

Coswig. Olaf Lier, Leiter des Ordnungswesens der Stadt Coswig, kann nur den Kopf schütteln, angesichts der wachsenden Zahl von wilden Müllablagerungen im öffentlichen Raum. Es gibt sogar einen neuen Trend: Große Müllsäcke, die scheinbar absichtlich vor fremden Grundstücken abgestellt werden.

Und auch in den öffentlichen Abfallbehältern finden sich immer öfter prall gefüllte Säcke, die auf die Entsorgung von Hausmüll schließen lassen. Dabei sind die Mülleimer für das benutzte Papiertaschentuch, die Bananenschale oder das kleine Bonbonpapier gedacht.

Das Mittelalter sei lange vorbei, allein, habe sich bei einigen Bürgern der Stadt noch nicht herumgesprochen, wie man ordnungsgemäß mit Abfällen umgeht, heißt es aus dem Coswiger Rathaus. So wurden vor einer Woche am Freibad Kötitz und im Friedewald am Roten Bächel ganze Wohnzimmereinrichtungen gefunden. Entsorgt werden müssen die dann auf Kosten der Allgemeinheit, womit wiederum in der Stadtkasse Gelder für Verschönerungsarbeiten oder Neuanschaffungen fehlen.

Wenn die Container voll sind, sind sie voll

Besorgniserregend sei auch der Trend, dass Gartenabfälle, also Grünschnitt, Pflanzenreste, Laub und ganze Sträucher am Waldesrand abgelegt werden. Das optische Problem sei das eine. Der Eintrag von Samen in den Wald sei das andere, langfristig schwerwiegendere Problem, heißt es aus dem Coswiger Rathaus.

Dort hat man noch weitere potenzielle Dreckecken ausgemacht und die betreffen die Containerstellplätze. Neben der Tatsache, dass der Müll nicht immer dem richtigen Sammelbehälter zugeordnet werde, sammeln sich Gläser und Flaschen auch um die Container.

Deshalb die klare Botschaft des Ordnungsamtsleiters: Wenn die Container voll sind, sind sie voll. Das sei ärgerlich, aber berechtige nicht dazu, Flaschen und Gläser einfach daneben abzustellen. Genauso gehören die im Kleidercontainer entsorgten Spenden dem Sammler und dürften nicht wieder herausgezogen werden. Ein Lob gibt es aus der Stadtverwaltung für alle Bürger, die sich an die Regeln halten, verbunden mit der Bitte, die Augen offenzuhalten und Müllsünder zu melden.