Radebeul
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Mit dem Strom kam der Rock ’n’ Roll zurück

Star-Gast Ritchie Newton heizte den Fans neben dem Feuer bei „Ostern rockt“ in Ockrilla ein.

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Sang mit und ohne Verstärker in Ockrilla – Ritchie Newton (vorn r.).
Sang mit und ohne Verstärker in Ockrilla – Ritchie Newton (vorn r.). © Andreas Weihs

Von Andreas Weihs

Ockrilla. Auf dem Freigelände türmte sich ein großer Haufen an Holz, Brettern, Ästen, während nur wenige Meter weiter im Haus Olis Rockband mit ihrem ersten Set begann und zeitlose Rocksongs zwischen CCR, den Rolling Stones und Bruce Springsteen erklingen ließen. Hier organisierte der Heimat- und Schützenverein Ockrilla am vergangenen Sonnabend bereits zum 10. Mal „Ostern rockt“, mit viel Musik und natürlich dem traditionellen Osterfeuer. Ein rundes Jubiläum, das im Laufe des Abends immer mehr Besucher anlockte.

In der beginnenden Dunkelheit fingen auch die Flammen am Holzhaufen an zu lodern, bahnte sich der Funkenflug den Weg in den Himmel. Die Livemusik aus dem Haus schallte mittels einiger Lautsprecher nach draußen, wo man das brennende Schauspiel verfolgen konnte. Doch plötzlich wurde das Knistern des Feuers lauter als die Musik der Band. Stromausfall und fieberhafte Suche nach der Ursache. Irgendwann ging es weiter und es näherte sich der Auftritt von TV-Star („Goodbye Deutschland“) und Musiker Ritchie Newton, dem Stargast des Abends, der gemeinsam mit Olis Rockband den Gästen musikalisch einheizen sollte. Und so startete der Rocker, der zurzeit bei seinem Manager in Niederau an einem neuen Buch über sein krasses Rockstar-Leben schreibt, sofort mit dem Evergreen „Rockin’ All Over The World“. Voller Energie und Kraft schmetterte Newton den durch Status Quo bekannt gewordenen Hit den begeisterten Leuten entgegen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Elektronen wieder die Stromleitungen verstopften und es plötzlich erneut ruhig und dunkel wurde. Wieder wurde fieberhaft nach dem Fehler gesucht.

Das Osterfeuer in Okrilla sorgte für gemütliche Atmosphäre.
Das Osterfeuer in Okrilla sorgte für gemütliche Atmosphäre. © Andreas Weihs

Dieses Mal dauerte es etwas länger, sodass sich die Musiker auf eine alte Tradition besannen, sich am Bühnenrand aufstellten, mit der akustischen Gitarre in der Hand, und sangen. Zur Freude der Zuhörer, die nun auch mitsangen und applaudierten. Das, was man in den 1990er-Jahren mit unplugged bezeichnete, war nun aus der Not geboren und entwickelte sich zu einem improvisierten und stimmungsvollen Set bekannter Songs, von „Darlin’“, über „Cottonfields“ und „Bad Moon Rising“ bis hin zu „Über den Wolken“. Lieder, die man auch lauthals mitsingen konnte. Kein wirklicher Ersatz, aber auch kein Lückenfüller.

Schließlich setzten die Musiker mit ihrem Gastsänger das Programm fort. Mit dem Strom kam der Rock ’n’ Roll zurück. Während draußen das Feuer gen Himmel prasselte, prasselten fortan im Haus die Rockklassiker. Von „Proud Mary“ und „Black Night“ bis hin zu einem Elvis-Medley. Kein Wunder, hatte Newton doch als Elvis-Imitator zahlreiche Shows bestritten und damit jedes Mal seine Zuhörer begeistert. Auch in Ockrilla kamen Lieder wie „Hound Dog“ und „Blue Suede Shoes“ sehr gut an. Einer der großen Höhepunkte der Show war allerdings ein Duett zwischen Ritchie Newton und Maria, einer Sängerin aus Olis Rockband. Beide brachten eine beeindruckende und sehr emotionale Rockversion des Leonard-Cohen-Klassikers „Hallelujah“ zu Gehör.

Als das lodernde Osterfeuer in der Glut versank, neigte sich der Abend dem Ende zu. Ritchie Newton verabschiedete sich mit „Stand By Me“ und die Musiker von Olis Rockband erfreuten die Gäste noch mit weiteren musikalischen Zugaben, zu denen einige Besucher sogar tanzten. Da freut man sich doch schon auf das Osterfeuer im kommenden Jahr!