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Bekommt Ottendorf einen Radweg nach Dresden?

Der Plan, einen Radweg zwischen dem Ottendorfer Ortsteil Hermsdorf und Dresden-Weixdorf zu bauen, ist nicht neu. Ob diese Strecke eine Chance hat.

Von Siri Rokosch
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Zwischen Medingen und Ottendorf wird der Radweg bereits weiter ausgebaut. Doch wie steht es um das Verbindungsstück nach Dresden?
Zwischen Medingen und Ottendorf wird der Radweg bereits weiter ausgebaut. Doch wie steht es um das Verbindungsstück nach Dresden? © Symbolfoto: Marion Doering

Ottendorf-Okrilla. Eine bessere Rad-Anbindung an die Landeshauptstadt - das wünschen sich viele Menschen in der Gemeinde Ottendorf-Okrilla. Das hat der "Mobilitätskompass" von Sächsische.de ergeben; einer Umfrage, an der rund 9.000 Menschen in Sachsen teilgenommen haben. Doch woran hakt es beim Radweg-Bau?

Pläne, einen neuen Radweg in diesem Bereich zu bauen, gibt es bereits seit 2017. Damals hieß es im Radverkehrskonzept, welches durch die Radeberger Stadtverwaltung beauftragt und vom Planungsbüro Schubert erstellt worden war, dass in diesem Bereich eine Radverbindung innerhalb der Ortsteile fehle. Primär waren die Neuerrichtungen von Radwegen zwischen Medingen und Ottendorf, zwischen Grünberg und Weixdorf sowie zwischen Hermsdorf und Weixdorf im Gespräch. Umgesetzt wird derzeit der straßenbegleitende Radweg an der S177 zwischen Medingen und Ottendorf-Okrilla.

Gemeinde Ottendorf-Okrilla verärgert: Projekt liegt auf Eis

Auch die Radverbindung zwischen dem Ottendorfer Ortsteil Hermsdorf und Dresden-Weixdorf wurde damals vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) geplant. Dieses Projekt hat das Lasuv nun zurückgestellt.

"Bedauerlich" findet die Gemeindeverwaltung Ottendorf-Okrilla. "Der Bau wird nicht nur von vielen Ottendorfern und Gewerbetreibenden, sondern auch von Bürgern aus dem Dresdner Norden befürwortet", sagt Pressesprecherin Sandra Klinger, "nicht zuletzt, weil es die Mobilität, die Anbindung an das Gewerbegebiet und die Vernetzung in den ländlichen Raum begünstigt." Jedoch wolle sich die Gemeinde in den kommenden Jahren intensiv um die Schaffung des Radweges zwischen Hermsdorf und Dresden-Weixdorf kümmern.

Warum der Radweg noch nicht gebaut wird

Franz Grossmann vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr erklärt, dass dieser Radweg für den Freistaat Sachsen im Radverkehrskonzept nicht die höchste Dringlichkeit hat. Hintergrund sei vor allem, dass im nächsten Schritt für Ottendorf-Okrilla die neue Ortsumgehungsstraße B97 geplant werde.

Beide Pläne würden sich überschneiden, so Grossmann. Zudem könnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich gegebenenfalls bei der Planung der Umgehungstrasse Änderungen ergeben, welche auch Auswirkungen auf die Verkehrsführung des bestehenden Straßennetzes haben - und damit auch auf die Radverkehrsführung.

  • Mehr als 9.000 Menschen aus Ost- und Mittelsachsen haben für den Mobilitätskompass Einblick in ihr Mobilitätsverhalten gegeben. Der Mobilitätskompass wurde unter wissenschaftlicher Begleitung der Evangelischen Hochschule Dresden und in Kooperation mit der Agentur "Die Mehrwertmacher" entwickelt und ausgewertet, die darauf geachtet haben, dass die Aussagen belastbar sind. Bis Anfang Dezember veröffentlicht Sächsische.de die regionalen und lokalen Ergebnisse. Alle erschienenen Beiträge finden Sie auch auf www.saechsische.de/mobilitaetskompass

Deshalb würden "vertiefte Planungsleistungen" erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen. Es liegen allerdings bereits "planerische Betrachtungen" vor.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei ein straßenbegleitender Radweg zwischen Hermsdorf und Dresden-Weixdorf, parallel zur S59 auf der Ostseite vorgesehen. Der Radweg vom Ortsausgang Hermsdorf bis zum Ortseingang Weixdorf würde mit dieser Führung eine Länge von rund 750 Metern haben.

Sobald dieser Radweg im Rahmen der Radverkehrskonzeption Sachsen als vorrangig eingeordnet wird, könne weiter geplant werden, so das Lasuv. Ein möglicher Baustart liegt bis dato erst einmal in weiter Ferne.

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