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So geht es mit dem Breitbandausbau in Moritzburg weiter

Die Moritzburger Schlossallee wird gerade mit Glasfaserkabeln ausgestattet. In diesem Jahr können weitere Baustellen folgen, unter anderem im Bereich der Fasanerie.

Von Lucy Krille
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Der Glasfaserausbau in Moritzburg geht weiter.  Wer zu Fuß oder mit dem Auto auf der Schlossallee unterwegs ist, muss sich bis Ende April auf Einschränkungen einstellen.
Der Glasfaserausbau in Moritzburg geht weiter. Wer zu Fuß oder mit dem Auto auf der Schlossallee unterwegs ist, muss sich bis Ende April auf Einschränkungen einstellen. © Arvid Müller

Moritzburg. Ampelanlagen auf der Moritzburger Schlossallee hatten in den vergangenen Wochen für Verwirrung gesorgt. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die Masten waren Teil der Vorbereitungen für den Breitbandausbau in Moritzburg, der seit einigen Tagen auf der bekanntesten Straße in Moritzburg stattfindet. Zwischen Lindengarten und Johann Sebastian Bach Haus, beziehungsweise bis zum Landgestüt auf der anderen Straßenseite, werden seit dem 4. März Kabel für High-Speed-Internet verlegt.

Die GlasfaserPlus GmbH ist für den Ausbau zuständig. Das Joint Venture wurde von der Telekom und dem australischen Investor IFM gegründet, um vorwiegend im ländlichen Raum Gebiete zu erschließen. Glasfaser Plus hat die Firma Ellin Line beauftragt, die Kabel zu verlegen. "Durch die Baumaßnahmen kann es teilweise zu Behinderungen und Lärmbelästigungen kommen", warnte sie die Anwohner und Anwohnerinnen in einem Informationsschreiben.

Bauarbeiten auf der Moritzburger Schlossallee bis Ende April

Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende April dauern. Die Gemeinde will genau darauf achten, dass die Fußwege und die Straße nachher wieder richtig hergestellt werden. An anderer Stelle gab es da zuletzt Kritik, sagt Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos).

Glasfaser Plus ruft die Menschen indes dazu auf, einen Hausanschluss über die Telekom zu buchen. Während der Bauarbeiten ist das noch kostenlos möglich. Der Eigenausbau auf der Schlossallee läuft ohne Förderung. Vorher hatte das Unternehmen schon im Eisenberger Dorf und auf der August-Bebel-Straße Glasfaserkabel verlegt. Schon im vergangenen Jahr waren die Bauarbeiter in der Gemeinde unterwegs.

Währenddessen geht auch der geförderte Breitbandausbau weiter. Ende September 2022 unterschrieben Vertreter des Landkreises mit SachsenEnergie und Telekom ein landkreisweites Förderprojekt, das bis Ende 2025 fast 3.000 weitere Adressen mit einem leistungsfähigen Internetanschluss versorgen soll. Dieses sogenannte Weiße-Flecken-Programm des Landkreises greift bei Adressen mit einer Bandbreite unter 30 Mbit/s, bezogen auf die Internetanbindung, welche nicht eigenwirtschaftlich durch die Telekommunikationsunternehmen erschlossen werden.

Gebiet rund um Fasanerie Moritzburg bekommt Highspeed-Internet

Auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung Region Meißen zeigt eine Übersichtskarte, welche weißen Flecken im Moritzburger Gemeindegebiet erschlossen werden sollen. Fertig ist man auf der Kalkreuther Straße bis zum Bereich um das Mittelteichbad. Der nächste Bauabschnitt umschließt das Gebiet rund um die Fasanerie in Moritzburg, unter anderem auch die Waldschänke.

Es folgen Bad Sonnenland, die Grundschule Reichenberg und Adressen in Boxdorf inklusive dem Froschcafé am Campingplatz Oberer Waldteich. "Die Aufträge sind alle raus", weiß Jörg Hänisch. Auch die Ausstattung des Gewerbegebiets in Boxdorf sei schon geplant. Hier übernimmt Sachsen Energie den Ausbau, während bei den anderen Projekten die Telekom zuständig ist. Der Termin für den Baustart ist noch unklar, bei der Fasanerie und im Gewerbegebiet rechnet der Bürgermeister aber noch mit diesem Jahr. In zwei, drei Jahren, so das Ziel, sollten alle in der Gemeinde Zugang zu Glasfaser haben.

Nach den weißen werden die grauen Flecken beseitigt

Ende 2022 wurde zudem ein weiteres Förderprogramm im Landkreis Meißen beschlossen: das Graue-Flecken-Programm. Das Land schoss dafür 51,6 Millionen Euro zu. Mit dem Geld sollen die Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 1 Gbit/s für weitere mehr als 17.000 Adressen möglich werden. Der Einsatz des Freistaates war die Voraussetzung dafür, dass der Bund ebenfalls 51,6 Millionen Euro zuschießt, sodass insgesamt 103,2 Millionen Euro für den Ausbau zur Verfügung stehen.

Bandbreiten zwischen 30 und 100 Mbit/s, wie sie für die sogenannten Grauen Flecken typisch sind, reichen im Moment zwar vielen Privathaushalten aus. Es ist aber davon auszugehen, dass künftig höhere Bandbreiten erforderlich sein werden. „Wer im Homeoffice arbeitet, Kinder im Haus hat, welche Homeschooling nutzten, oder als Unternehmer große Datenmengen versenden oder empfangen muss, kennt die damit verbundenen Herausforderungen“, hieß es damals von der Kreisverwaltung.

Aktuell wertet die Wirtschaftsregion Meißen die Angebote aus, über den Kreistag werden dann die Zuschläge verteilt. Bis zum Baustart dauert es allerdings noch eine Weile. Zunächst wird das Weiße-Flecken-Programm beendet.