Es könnte so schön sein im beschaulichen Moritzburg. Die Gemeinde liegt inmitten idyllischer Landschaft, hat ein prunkvolles Märchenschloss und ist nur einen Katzensprung von Dresden entfernt. Doch hinter der Märchenkulisse bröckelt es. Der Bürgermeister hat seinen Rückzug verkündet, auch, weil er den ewigen Kampf mit dem Gemeinderat nicht mehr austragen will. Darin geht es vor allem um persönliche Befindlichkeiten und Misstrauen, das der Bürgermeister verpasst hat, aus dem Weg zu räumen.

Gewonnen hat den Kampf am Ende niemand - schließlich müssen Kompromisse gefunden werden. Der Gemeinderat muss nun schauen, wie er nach Hänischs Rücktritt handlungsfähig bleibt. Einen geeigneten Nachfolger zu finden, der sich den kritischen Räten und Rätinnen stellt, wird schwer. Dazu kommt der Zeitpunkt der Neuwahl, der wahrscheinlich erst zwei Monate nach den Kommunalwahlen im Juni sein wird. Somit müssen Kandidaten und Kandidatinnen für beide Nachfolgen fast zeitgleich bestimmt werden.

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Das besondere Wahljahr in Moritzburg hat gerade erst begonnen

Bleibt der Gemeinde nur zu wünschen, dass der Rücktritt auch als eine Art Weckruf gehört wurde. Im Vordergrund der Zusammenarbeit sollten immer die Sachthemen stehen. Damit Kompromisse in Zukunft schneller gefunden werden, darf der Gemeinderat sich nicht an Reibereien aufhalten. Dabei müssen aber natürlich auch angemessene Nachfragen und kritische Einwürfe erlaubt sein.

Wenn beide Seiten sich von Anfang an auf einen Weg einigen, wie sie künftig zusammenarbeiten wollen, dann wäre schon viel gewonnen. So kurz nach der Rücktrittsverkündung ist natürlich noch unklar, wer sich für den Gemeinderat und das Bürgermeisteramt bewirbt. Auch die Fraktionen kommen erst in den nächsten Tagen und Wochen zusammen. Das besondere Wahljahr in Moritzburg - es hat gerade erst begonnen.