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Neues Café für mehr Leben auf Neustadts Markt

Auf dem Marktplatz in Neustadt sollen die Menschen länger verweilen. Deshalb wird zum Kaffeeplausch eingeladen.

Von Anja Weber
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Zur kürzlichen Einkaufsnacht haben sich viele etwas einfallen lassen, damit die Besucher auf dem Marktplatz länger verweilen. Genau dafür sind weitere Ideen gefragt.
Zur kürzlichen Einkaufsnacht haben sich viele etwas einfallen lassen, damit die Besucher auf dem Marktplatz länger verweilen. Genau dafür sind weitere Ideen gefragt. © Karl-Ludwig Oberthür

Die kürzliche Einkaufsnacht in Neustadt hat es gezeigt: Der Markt kann wieder belebt werden. Menschen bleiben länger dort, aber ihnen muss auch etwas geboten werden. Noch bis Jahresende soll ein weiteres Vorhaben innerhalb des Projektes Innenstadtmanagement in Neustadt umgesetzt werden. In die ehemalige Commerzbankfiliale soll ein Begegnungscafé einziehen. Das werde vorerst dienstags und donnerstags öffnen, sagt Bürgermeister Peter Mühle. Damit ist ein weiterer Baustein gesetzt, den die Einwohner Neustadts nun annehmen müssen.

Zwei Treffen von Interessierten, die sich vorstellen können, ehrenamtlich in einem Café am Markt mitzuhelfen, haben bereits stattgefunden. Jetzt werden noch Ideen für die Ausgestaltung gesucht. Stühle gibt es schon. Die kommen aus der Neustadthalle, weil dort die Bestuhlung ausgetauscht werden soll.

Neustadts Innenstadtmanagerin Gisela Förster von der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland (KEM) weiß, dass das Thema Marktumgestaltung schon seit Längerem in Neustadt ansteht. Nun soll versucht werden, Schritt für Schritt das Problem auch anzugehen. "Um zum Verweilen auf den Markt in Neustadt einzuladen, braucht es zunächst Schatten, mehr Grün und vor allem auch Sitzgelegenheiten", sagte Gisela Förster. Und dann gehe es darum, Möglichkeiten zu finden, wo sich die Menschen treffen können.

In die ehemalige Filiale der Commerzbank am Markt in Neustadt soll ein Begegnungscafé einziehen.
In die ehemalige Filiale der Commerzbank am Markt in Neustadt soll ein Begegnungscafé einziehen. © Daniel Schäfer

Der Markt sei nun einmal ein zentraler Treffpunkt. Deshalb habe man Gespräche mit dem ASB-Mehrgenerationenhaus aufgenommen und nach Freiwilligen gesucht, die dieses Angebot betreuen. Auch die beiden Öffnungstage am Dienstag und am Donnerstag wurden bewusst gewählt. Da ist in Neustadt Markttag. Und deshalb hofft man im Rathaus wie auch beim Innenstadtmarketing, dass die Menschen nicht wie bisher nach ihrem Einkauf gleich wieder nach Hause eilen, sondern im Café noch etwas verweilen, miteinander bei Kaffee und Kuchen plauschen. Angedacht war auch ein Repair-Café, welches ab und zu stattfinden könnte, um Tüftler und Heimwerker zusammenzubringen.

Gisela Förster ist sicher, dass man Geschäftsaufgaben in Neustadt nicht aufhalten kann, sofern sich keine Nachfolger finden. Das ist nicht nur in Neustadt ein Problem, sondern in den meisten Kleinstädten. Sie hat sich vorgenommen, weiter mit den Hauseigentümern zu sprechen, um herauszufinden, welche Möglichkeiten sich für die leerstehenden Geschäfte bieten könnten oder was der Besitzer damit vorhat.

Verfügungsfonds für kleinere Projekte

Bereist auf den Weg gebracht ist auch der Verfügungsfonds. Aus diesem können neben öffentlichen auch private Gestaltungsmaßnahmen, Veranstaltungen und Aktivitäten gefördert werden. Vorrangig sollen aber Einzelpersonen und Gruppen unterstützt werden. Vereine oder Ladenbesitzer, Gewerbetreibende oder Hauseigentümer, die in der Innenstadt ansässig oder tätig sind, können für ihre Ideen das Geld beantragen. Ein Gremium entscheidet darüber, was bezuschusst wird. Den Fonds gibt es vorerst bis August 2025. Er wird zu 50 Prozent gefördert. Die andere Hälfte kann durch Spenden, von Gewerbetreibenden, Betrieben oder Handwerkern unterstützt werden. Für die kommenden zwei Jahre hofft Neustadt auf entsprechende Spenden.

Die Stadt Neustadt hat dafür Anträge ausgearbeitet. Für deren Abgabe stehen drei Stichtage, und zwar der 28. Februar, der 30. Juni sowie der 31. Oktober eines jeden Jahres zur Verfügung. Wer in den Genuss der Förderung kommen möchte, muss das Projekt kurz beschreiben und welche Ziele damit erreicht werden sollen. Außerdem muss aufgelistet werden, was mit dem Geld finanziert werden soll und wie die Bewohner der Innenstadt direkt oder indirekt davon profitieren. Nach Beendigung des Projektes ist ein Verwendungsnachweis vorzulegen.