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Neue Bänke fürs Nieskyer Hospiz

Tischlermeister Martin Schröter lässt sich von alten Gartenbänken inspirieren. Platz für weitere Sitzgelegenheiten ist noch.

Von Steffen Gerhardt
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Tischlermeister Martin Schröter hat sich mit seiner Firma Mond-Luchs selbstständig gemacht. Für den Garten am Nieskyer Hospiz hat er jetzt zwei Holzbänke gebaut. Ein inneres Achteck für den Pavillon und ein äußeres Sechseck um die Buche herum.
Tischlermeister Martin Schröter hat sich mit seiner Firma Mond-Luchs selbstständig gemacht. Für den Garten am Nieskyer Hospiz hat er jetzt zwei Holzbänke gebaut. Ein inneres Achteck für den Pavillon und ein äußeres Sechseck um die Buche herum. © André Schulze

Zur richtigen Zeit sind sie fertig geworden, die neuen Sitzbänke im Garten des Nieskyer Hospiz. Diese Woche zieht der Frühling ein und die Menschen drängt es nach draußen. Da passt diese Anschaffung in der Diakonissenanstalt Emmaus.

Die Idee mit den Bänken wurde bereits im Oktober in der Hospiz-Leitung geboren und der Kontakt zu dem Nieskyer Tischler Martin Schröter aufgenommen. "Für unseren Auftrag brauchten wir einen kreativen, fähigen Tischlermeister, und den haben wir mit Martin Schröter gefunden", berichtet Oberin Schwester Sonja. Martin Schröter ist im Emmaus durch seine Eltern und Großeltern seit vielen Jahren bekannt. Mit Interesse verfolgte man in der Einrichtung seine Zeit in Bolivien. Die SZ berichtete darüber. "Es freute uns, dass dieser junge Mann, mitten in der Corona-Krise den Mut aufbringt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dieses Engagement wollten wir mit unserer Beauftragung befördern", nennt die Oberin den Grund für die Zusammenarbeit.

Bänke aus sibirischer Lärche

Vor Martin Schröter stand die Aufgabe, eine Bank als Baumeinfassung um die 100-jährige Buche und eine für den Pavillon zu bauen. Zunächst als am Computer animierte Entwürfe, die er der Hospiz- und Emmaus-Leitung präsentierte. Die erste Idee kam zwar nicht so an, aber der zweite Entwurf wurde zum Volltreffer, wie der gelernte Holzmechaniker sagt. Für ein inneres Achteck für den Pavillon und ein äußeres Sechseck um die Buche herum fiel die Entscheidung. Inspirieren ließ er sich von den Gartenbänken, die im 19. Jahrhundert Mode waren. Dazu gehört ein aus der Rückenlehne ausklappbarer kleiner Tisch, um Getränke beispielsweise abzustellen.

Also bestellte der Tischler bei seinem Händler 0,65 Kubikmeter sibirische Lärche. Diese Baumart zeichnet sich durch Langlebigkeit, Stabilität und eine feine Holzstruktur aus. "Für draußen also bestens geeignet!", so Schröter. Insgesamt bestehen beide Bänke aus 354 Meter Holzlatten.

Die Kosten für diese Anschaffung betragen rund 6.500 Euro und werden von der Diakonissenanstalt getragen. "Natürlich freuen wir uns, wenn wir mit Spenden bei der Finanzierung unterstützt werden", sagt die Oberin. Auch wenn jetzt ausreichend Sitzgelegenheiten im Garten vorhanden sind, soll das nicht heißen, dass kein Platz mehr für weitere Bänke ist.

Aber bisher ist darüber noch keine Entscheidung gefallen. Martin Schröter würde es freuen, wenn diese Zusammenarbeit ihre Fortsetzung findet. "Emmaus ist die erste Einrichtung, von der ich einen Auftrag bekommen habe. Bisher arbeite ich ausschließlich für private Kunden." Den Werdegang der beiden Emmaus-Bänke hat Martin Schröter im Video festgehalten und auf seinem Youtube-Kanal hochgeladen.

Hospiz steht Angehörigen offen

Das im November 2019 eröffnete Hospiz der Diakonissenanstalt in der Plittstraße hat zwölf Plätze und die sind laut Verwaltung gut ausgelastet. Der Garten und jetzt die Bänke bieten den Gästen des "Hauses am Wege" - je nach Gesundheitszustand - und ihren Angehörigen die Möglichkeit, im Freien zu verweilen. Corona beeinflusst die Belegung im Hospiz wenig, sagt Oberin Sonja Rönsch. Sie verweist darauf, dass die Begleitung sterbender Menschen unter einem besonderen staatlich geregelten Schutz steht. Deshalb war und ist es immer möglich, dass die Hospizgäste durch ihre Angehörigen, Freunde und Seelsorger begleitet werden. Natürlich müssen dabei die Hygieneregeln bestmöglich eingehalten werden. Inzwischen verfügt Emmaus über ausreichend Schnelltests und bei Bedarf auch Schutzkleidung, teilt die Oberin mit.

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