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Tauschbox rollt in ihr Winterquartier

Die Initiatorin ist zufrieden: Die Nieskyer haben ihr Projekt angenommen. Im Frühjahr steht die Box wieder am Museum.

Von Steffen Gerhardt
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Der Abtransport der Tauschbox in Niesky durch Mitarbeiter des Bauhofes in ihr Winterquartier. Im Frühjahr soll die Kost-Nix-Box am Museum wieder aufgestellt werden.
Der Abtransport der Tauschbox in Niesky durch Mitarbeiter des Bauhofes in ihr Winterquartier. Im Frühjahr soll die Kost-Nix-Box am Museum wieder aufgestellt werden. © Laura Rose

In Niesky wird sie schon vermisst, die Kost-Nix-Box, die am Zinzendorfplatz ihren Platz gefunden hatte. Die Frage kam auf, ob es vorbei ist mit der Gelegenheit, wo Bürger ihre gebrauchten Sachen und Gegenstände ablegen können und ein anderer holt sie sich, weil er noch Verwendung dafür hat. Laura Rose ist die Initiatorin der Tauschbox. Sie kann die Nieskyer aber beruhigen.

"Die Tauschbox befindet sich jetzt in ihrem Winterquartier. Im Frühjahr wird sie wieder zwischen Museum und Bibliothek aufgestellt", sagt die Nieskyerin. Obwohl nach Weihnachten erfahrungsgemäß ein großer Wunsch besteht, Geschenke umzutauschen, wird das aber erst später wieder möglich sein. Der Grund: Das nass-kalte Winterwetter setzt nicht nur der drei Quadratmeter großen Holzbox zu, sondern auch den Waren, die in ihr abgelegt werden.

Dankbarkeit der Leute

Auch wenn die Box dieses Jahr nur für drei Monate ihren Dienst tat, ist Laura Rose zufrieden mit der Umsetzung ihrer Idee. "Die Neugier und Dankbarkeit der Nieskyer sind deutlich zu spüren. Denn neben Bekleidung wurden auch Tonträger, Spielzeug, Bücher und Gebrauchsgegenstände dort abgelegt und die Mehrzahl fand neue Besitzer", berichtet die 32-Jährige. Vom Geben und Nehmen lebt die Kost-Nix-Box, denn sie steht für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und ein buntes Miteinander. Darauf gekommen ist Laura Rose in Berlin. Dort war sie beruflich unterwegs. An mehreren Stellen in der Hauptstadt stehen sogenannte "Giveboxes". Das hat sie begeistert.

Was in Berlin funktioniert, das muss doch auch in Niesky möglich sein, sagte sich die junge Frau. Zusammen mit den Fachmännern Martin Schröter und Aicko Kopke baute Laura Rose ihre Box des Gebens. Zuvor mussten sich die drei Macher aber erst auf Suche nach geeignetem Baumaterial begeben. So wurde aus einem Bautzener Abrisshaus ein Stück Dachbodendielung gerettet und damit Wände und Fußboden verkleidet. Alte Holzpaletten bilden die Unterkonstruktion, Freunde und Bekannte spendeten alte Fenster und eine Tür. Laura Rose ist heute noch begeistert vom Engagement Nieskyer Firmen und wie sie das Projekt unterstützten. Mitte August war es soweit, dass die Tauschbox am Zinzendorfplatz aufgestellt werden konnte.

Kein Ort für Randalierer

Für Laura Rose überwiegt das positive Echo auf ihre Idee. Sie verschweigt aber nicht, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen nicht alle Besucher "dem gemeinnützigen Projekt mit Achtung und Sorgfalt begegnet sind". Sie dankt besonders den Menschen, die hilfsbereit waren und nach jedem veranstalteten Chaos wieder Ordnung und Sauberkeit in die kleine Bude brachten. Das zeigt doch, dass es nicht wenigen Bürgern wichtig ist, eine solche unentgeltliche Tauschgelegenheit in der Stadt zu haben.

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