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Nach dem Dynamo-Gastspiel: Wie Niesky vom positiven Fußballecho profitiert

Das Sachsenpokalspiel zwischen Dynamo Dresden und Eintracht bringt dem Nieskyer Verein viel Lob und Anerkennung ein. Und auch finanziell war das Spiel ein Erfolg.

Von Steffen Gerhardt
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Fan-Selfi mit Dynamo-Spieler Kevin Ehlers.
Fan-Selfi mit Dynamo-Spieler Kevin Ehlers. © H.E. Friedrich

Das Spiel ist in aller Munde, auch wenn das Resultat - verloren mit 0:8 – auf den ersten Blick etwas anderes vermuten lässt. Die Begegnung zum Sachsenpokal zwischen Eintracht Niesky und Dynamo Dresden wird auch gut zwei Wochen nach dem Abpfiff noch von vielen Lobeshymnen begleitet.

Das bestätigt Eintracht-Sprecher Andreas Löper: "Der Sachsenpokal ist Gespräch in der ganzen Region. Wohin ich auch komme, werde ich darauf angesprochen, auch von Dynamo Dresden selbst. Co-Trainer Heiko Scholz, übrigens ein gebürtiger Görlitzer, schrieb mir, dass das ein super Event war und wir das Spitze gemacht haben." Der Zuspruch war riesig, die Eintracht konnte aber aus Platz- und Sicherheitsgründen nur 4.000 Karten an die Fans beider Mannschaften verkaufen.

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Das Spiel war kein Vergleich zu dem gegen Sachsenligist SC Borea Dresden, der in der ersten Runde des diesjährigen Sachsenpokals gegen die Eintracht antrat. Diese Begegnung lockte nur 150 Zuschauer in die Jahnsportstätte. Aber dass die Nieskyer nun mit Dynamo den großen Gewinn gemacht haben, das relativiert Andreas Löper sofort. Klar, 4.000 verkaufte Eintrittskarten sind erstmal eine gute Einnahme. "Aber je mehr Zuschauer wir haben, umso größer ist der Aufwand an Sicherheit, müssen Toiletten und Parkplätze vorgehalten und das Schiedsrichter-Trio bezahlt werden. Zusätzliche Tribünen wurden auch aufgebaut, damit alle Zuschauer gute Sicht hatten. Was dann übrig bleibt, teilen sich beide Mannschaften Fünfzig zu Fünfzig, so ist das beim Sachsenpokal festgelegt." Noch steht der finale Betrag nicht fest, der in beide Vereinskassen eingezahlt wird.

Familienfest im Dynamo-Land

Andreas Löper spricht von einem "Familienfest im Dynamo-Land", das am Reformationstag in Niesky stattfand. "Die Fans waren mit Freude dabei. Autogrammjäger und Selfie-Fotografen kamen nach dem Spiel zu ihren Unterschriften und Fotos. Die Spieler nahmen sich viel Zeit für ihre Fans. Auch dafür wird unser Verein gelobt." Also kein Vergleich zu der Pokalbegegnung BSG Stahl Riesa gegen den FC Erzgebirge Aue, die zeitgleich in Riesa stattfand. Dort musste die Polizei das Spiel unterbrechen aufgrund randalierender und aufgebrachter Zuschauer. "Dass so etwas nicht in Niesky passiert ist, darauf sind wir stolz und spiegelt nicht zuletzt auch wider, wie man gemeinsam Fairness auf und neben dem Platz leben sollte", ergänzt der Vereinssprecher.

Nicht nur auf sportlichem Gebiet sorgt diese Begegnung für Furore, auch auf politischer Ebene. Oberbürgermeisterin Kathrin Uhlemann, die das Spiel live mitverfolgte und öfters in den Dresdner Ministerien zu tun hat, wurde auch dort auf dieses Spiel angesprochen. "In den Häusern ist eine hohe Dynamo-Frequenz und die Eintracht inzwischen keine unbekannte Mannschaft mehr. Niesky kann also punkten in Sachsen durch tolle Spiele", erklärt sie. Andreas Löper ergänzt aber auch, dass man ständig nach neuen Mitstreitern und helfenden Händen sucht. "Besonders beim Nachwuchs fehlen uns die Leute", wirbt Andreas Löper für Verstärkung.