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Kleines Maxen mit vielen offenen Denkmalstüren

Das einst große Ausflugslokal feiert Jubiläum, für den Kalkofen ist der Sonntag eine Premiere und zu hören gibt es ungewöhnliche Musik.

Von Heike Sabel
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Die Instrumente aus Bambus und immer nur einen Ton spielend: Die Formid-Musiker beherrschen das Spiel.
Die Instrumente aus Bambus und immer nur einen Ton spielend: Die Formid-Musiker beherrschen das Spiel. © Wilisch

Es ist der Tag, an dem Neugierige auf ihre Kosten und kleine, sonst versteckte Schätze groß rauskommen: Der zweite Sonntag im September gehört seit 1993 ihnen. Es ist der Tag des offenen Denkmals. Mittlerweile öffnen so viele Türen, dass man es nicht mehr schafft, alles Spannende sich anzuschauen. Neben den größeren Städten gibt es aber auch kleinere Orte, die mit einer Vielzahl von Angeboten aufwarten. Beispiel Maxen mit drei.

Kalkofen: Erstmals nach der Sanierung wieder offen

Erstmals nach der Sanierung wird der Kalkofen an der Winterleithe (Straße aus dem Müglitztal nach Maxen) vorgestellt. Er stammt von 1838 und ist nun nach über 15 Jahren außen und im Erdgeschoss gesichert, restauriert und saniert.


Die Wiederherstellung und Sicherung des Kalkofens erfolgte privat durch die Familie Standtke, für die der Ofen 1945 eine eigene Geschichte hatte, sagt Andreas Rietzschel. "Deshalb hat sich die Familie für die Erhaltung dieses Bauwerkes eingesetzt." Unterstützung gab es von verschiedenen Behörden. Das technische Denkmal ist am Sonntag, dem 11. September, ab 13 Uhr geöffnet.

Blaues Häusl: Ein besonderes Haus und besondere Musik

Das Blaue Häusel öffnet wie jedes Jahr am Denkmalstag seine Türen ab 11 Uhr. Stündlich gibt es Erläuterungen zur Geschichte des Gebäudes und zum javanischen Maler Raden Saleh. Mitglieder des indonesischen Vereins Formid aus Dresden sorgen für die Musik. 12, 13, 14 und 15 Uhr spielen sie Angklung, so heißt die Musik mit Instrumenten aus Bambus, bei der jedes Instrument nur einem Ton der Tonleiter entspricht. Das heißt, die acht Musiker müssen bei einem Lied jeder zur richtigen Zeit ihren Ton durch Bewegung des Instruments zum Erklingen bringen.

Heimatmuseum: Erinnerung an ein Ausflugslokal

Das Maxener Heimatmuseum ist am Sonntag, dem 11. September, 13 bis 16 Uhr geöffnet. Es erinnert an diesem Tag an die Eröffnung des Finckenfang-Ausflugslokals auf den Tag genau vor 130 Jahren. Diesem Anlass sind die jeweils zur vollen Stunde beginnenden Kurzführungen am Sonntag gewidmet.


Das Lokal befand sich auf der Finckenfang genannten Anhöhe bei Maxen. Zu dem Komplex gehörten ein 15 Meter hoher Aussichtsturm, ein Gesellschaftssaal mit Orchestermuschel, Billardspiel und Kegelbahn, Stallungen für 30 Pferde und Platz für über 3.000 Personen in Haus und Garten. Zu verdanken hat Maxen das Objekt dem Dresdner Juwelier Zechendorf.

Das Modell des Finckenfang-Gebäudekomplexes ist ein Geschenk des ehemaligen Bewohners Bernd Irnsberger an das Maxener Museum.
Das Modell des Finckenfang-Gebäudekomplexes ist ein Geschenk des ehemaligen Bewohners Bernd Irnsberger an das Maxener Museum. © Jutta Tronicke

Zur Einweihung des Lokals am 11.September 1892 kamen etwa 2.000 Gäste. Vereine aus Maxen und Umgebung gestalteten ein großes Festprogramm. Seitdem erlebte das beliebte Ausflugslokal eine Vielzahl von Eigentümern und Nutzungen. Auch Umsiedler und Dresdner Bombenopfer fanden hier Unterkunft. Heute gibt es nur noch die Aussicht vom Finckenfang auf die Umgebung.

Alle offenen Denkmalstüren im Landkreis und darüber hinaus finden Sie hier.