Das gute Verhältnis von Investor Uwe Herrmann und dem Heidenauer Stadtrat hat gelitten. Grund: Schloss bzw. Villa Lützow in Großsedlitz. Rund um das Haus wollte die Herrmannsche Ventar Immobilien GmbH erst sechs Häuser bauen. Zu viele, zu groß, sagte die Mehrheit im Stadtrat, in dem es auch andere Meinungen gab.

Dann reduzierte Ventar auf fünf, konnte aber die Mehrheit immer noch nicht überzeugen. Schließlich ging es nicht mehr so sehr um die Häuser, sondern um die Erschließung des Areals und die Kosten dafür. Und immer wieder die Frage, was wird mit dem bestehenden Gebäude? Sollte nicht erst einmal das saniert werden, bevor neu gebaut wird?

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Nun hat der Stadtrat für das aktuelle Vorhaben sein Einvernehmen gegeben. Ventar will im Schloss zehn Wohnungen ausbauen. Die zum Teil schrägen Dachfenster sind nicht nur für den Großsedlitzer Stadtrat Bernhard Borchers (Grüne) "gewöhnungsbedürftig", wie er sagt. Das letzte Wort hat das Landratsamt, sagt Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) und verweist unter anderem auf den Denkmalschutz. "Wir wollen das Vorhaben positiv begleiten", sagt er und scheint trotzdem froh zu sein, dass die Entscheidung letztlich nicht in seiner Verwaltung liegt. Dass er selbst zu den zehn Wohnungen im Schloss seine eigene Meinung habe, spiele aber keine Rolle.

Darum ist Wohnen in Schloss Lützow so teuer

Die zehn Wohnungen dürften nach ihrer Fertigstellung zu den teuersten in Heidenau gehören. Zwar gibt es noch keine konkreten Preise, doch Schloss bzw. Villa, dazu Großsedlitz sowie eine Top-Ausstattung, das sind drei Faktoren, die den Preis in die Höhe treiben. Wie bei seinen anderen Objekten in Heidenau, Pirna und Dresden baut Ventar erst, wenn alle Wohnungen verkauft sind. Es handelt sich also um Anlagen, die Bewohner sind nicht zwangsläufig die Eigentümer. Wobei das in Großsedlitz durchaus auch anders sein könnte. Doch das ist am Ende zweitrangig.

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Den Antrag für die fünf Häuser hat Ventar inzwischen zurückgezogen. Der Knackpunkt ist die Erschließung, die weder die Stadt noch der Investor bezahlen will. Betrachtet man den Bau als Lückenbebauung, liegt die Verantwortung dafür bei der Stadt. Fünf Häuser sind keine Lücke, sagt die und verweist auf einen Bebauungsplan als Alternative. Den aber muss der Investor bezahlen. Und er kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit.