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Mit Götz Schubert auf der Couch

Der aus Pirna stammende Schauspieler unterstützt auch das zweite Schreibfestival von "Pirna schreibt" und wagt schon einen Blick auf das dritte.

Von Heike Sabel
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Schreiben, lesen, spielen: drei Talente und drei Leute, die für das Pirnaer Schreibfest stehen bzw. auf der Couch sitzen: Auguste Sandner, Josefine Gottwald und Schauspieler Götz Schubert (v.l.).
Schreiben, lesen, spielen: drei Talente und drei Leute, die für das Pirnaer Schreibfest stehen bzw. auf der Couch sitzen: Auguste Sandner, Josefine Gottwald und Schauspieler Götz Schubert (v.l.). © Daniel Schäfer

Diesmal passen sie zusammen. Der Terminkalender von Götz Schubert und das Pirnaer Schreibfestival. Zur Vorstellung des diesjährigen Programms war der aus Pirna stammende Schauspieler am Mittwoch in der Stadt. Die Idee, etwas für seine Heimatstadt zu tun, hat ihn nicht lange überlegen lassen, voriges Jahr die Schirmherrschaft über "Pirna schreibt" zu übernehmen.

Damals hielt er den symbolischen Schirm noch aus der Ferne, diesmal tauscht er sich mit den Organisatoren aus - und nächstes Mal? So weit sind alle Beteiligten noch nicht. Sie staunen erstmal über das, was sich aus der Idee von vor einem Jahr entwickelt hat.

Autorin der Longlist leitet Workshop

Neun Workshops werden im September angeboten, einer mehr als voriges Jahr. Neu sind der für die Krimischreiber, für junge Schreiber zwischen 13 und 21 und "Text und Musik". Voriges Jahr beteiligten sich 70 Schreiber zwischen 8 und 80 Jahren. Bisher gibt es 47 Anmeldungen, doch bis 8. September ist noch Zeit, sich anzumelden. Die Workshops werden von Autoren wie Christine Sylvester, Carl-Christian Elze und Charlotte Gneuss geleitet. Der Debütroman "Gittersee" von Gneuss steht aktuell auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Hinter den Zahlen und Fakten steckt ganz viel Kreativität, sagt Uwe Delkus, Vorsitzender des im Frühjahr gegründeten Vereins "Pirna schreibt", der das Festival nun organisiert.

Vom stillen Kämmerlein auf die Bühne

Schreiben kann jeder, heißt es salopp. Und es tun auch viele. Oft zu Hause nur für sich. Die Workshops sind da für manchen eine erste Herausforderung. Die zweite ist das öffentliche Vortragen beim Pirnaer Lesespaziergang zum Abschluss am 24. September. Doch: Wer nicht will, muss nicht. "Die meisten Leute haben Lust, sich auszutauschen, sich weiterzuentwickeln und auf die Präsentation", sagt Auguste Sander. Sie ist Autorin, Theatermacherin und Vize im Verein "Pirna schreibt",

Josefine Gottwald ist Autorin, nahm voriges Jahr an einem Workshop teil und leitet dieses Jahr einen. Ein Stück weit steht das für den Werdegang des Festivals und seiner Teilnehmer. Nicht jeder wird ein Profi, aber darum geht es auch nicht. Aktuelle Themen - egal ob gesellschaftliche oder persönliche - schreibend zu verarbeiten, ist kreativ, spannend und heilsam. Die rund 400 Gäste des Lesespaziergangs voriges Jahr sahen es auch so.

Pirna schreibt - und liest

  • Neun verschiedene Workshops an den Wochenenden 16./17. und 22.-24. September
  • Alter: von Kindern bis Senioren
  • Lesespaziergang am 24. September, 13.30 Uhr bis 18 Uhr, an neun verschiedenen Stationen in der Pirnaer Altstadt
  • Anmeldung: bis 8. September, Teilnahmegebühr zwölf Euro
  • Kontakt: www.pirna-schreibt.de, E-Mail [email protected]

Was aus der Idee des Schreibfestivals noch geworden ist, ist der Verein "Pirna schreibt", der es nun organisiert sowie das "Literarische Komplott", das einmal im Monat zur Lesung in den "Geheimrad" nach Pirna einlädt. Das nächste Mal am 1. September. Kinder haben nach dem ersten Festival in Altersheimen ihre Geschichten vorgelesen. Alles ist möglich beim Schreiben und beim Schreibfestival.

Noch ein Stück Eierschecke aus der Lieblingsbäckerei

Und da kommt Götz Schubert wieder ins Spiel. Er lebt von den Texten, die andere schreiben. Beim szenischen Schreiben könnten Texte vielleicht aufgeführt werden. Noch will weder der Schirmherr noch der Verein die Zusammenarbeit überfrachten, gleichzeitig ist aber auch nichts ausgeschlossen. "Es ist ein schöner Zustand und viel möglich", sagen alle unisono und der Beginn einer wundervollen Freundschaft. "Das können Sie so schreiben", sagt Schubert. Auf ihn wartet noch ein Stück Eierschecke aus seiner Pirnaer Lieblingsbäckerei am Friedhof.