Ralf Thiele ist so etwas wie der Frank Zander der Region. So wie der Sänger hat der geschäftsführende Gesellschafter der Pura Hotels GmbH 2018 zum ersten Mal zu einem sozialen Gänseessen eingeladen. Die Menschen, die allein sind, es nicht so leicht haben oder es sich nicht leisten können, waren seine Gäste. Für alle immer ein Tag bewegender Gefühle in der Adventszeit. Zweimal fand die Veranstaltung mit dem Essen und einem Kulturprogramm statt, dann kam Corona.

• Jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Ihrem Postfach. Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter SOE kompakt anmelden.

Voriges Jahr organisierte Thiele mit vielen Helfern und Sponsoren das "Gänseessen aus der Tüte". Diejenigen, die er sonst eingeladen hätte, bekamen das Essen nach Hause gebracht. Inklusive Tischschmuck. Das war zwar nicht wie in Gemeinschaft essen, aber am Tisch saßen zumindest die Freude und die Gewissheit, nicht vergessen worden zu sein mit.

Aus dem Gänsebraten wird ein anderer

Und dieses Jahr? Keine Gans. Weder in Gemeinschaft mit anderen noch allein zu Hause. "Aufgrund der diesmal unklaren Corona-Lage habe ich davon absehen müssen", sagt Ralf Thiele. Außerdem wäre die Organisation ohnehin problematisch geworden, da er nach einer nicht ganz einfachen Knie-Operation noch bis vor Weihnachten zur Reha weilt. Doch Ralf Thiele wäre nicht Ralf Thiele, dem die Gänse-Veranstaltung persönlich wichtig ist, wenn er nicht eine Idee hätte. "Ich habe mir vorgenommen, Anfang des Jahres eine ähnliche Aktion durchzuführen, nur eben dann keine Gans." Egal, ob zu Weihnachten, Anfang des Jahres oder später, ob Gans oder etwas anderes, es ist das Zeichen, auf das die Menschen warten.