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Ex-Dynamo: „Jedes Zeichen gegen Krieg ist wichtig“

Beim Benefizspiel am Sonntag in Pirna zugunsten geflüchteter Ukrainer ist auch Ex-Dynamo Jan Seifert am Ball. Im Interview erklärt er, warum er dabei ist.

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In Pirna dabei: Dynamos Nachwuchs-Chef Jan Seifert.
In Pirna dabei: Dynamos Nachwuchs-Chef Jan Seifert. © Archiv: Christian Juppe

Pirna. Der Kreisverband Fußball Sächsische Schweiz-Ostergebirge (KVFSOE) und der VfL Pirna-Copitz setzen ein Zeichen und laden zu einem Benefizspiel zugunsten der humanitären Hilfe für ankommende Ukrainer ein. Am Sonntag werden ab 14 Uhr im Willy-Tröger-Stadion eine Prominenten-Auswahl und eine Landkreis-Auswahl aufeinandertreffen. Angekündigt hat sich unter anderem Ex-Bobpilot Nico Walther, der 2018 Olympia-Silber gewann. Auch Pirnas Oberliga-Handballtrainer Dusan Milicevic will gegen den Ball treten.

Mit dabei ist zudem Ex-Dynamo Jan Seifert. Der 53 Jahre alte frühere Profi kam einst über den SC Freiburg, den VfB Leipzig, den FSV Zwickau und Unterhaching nach Dresden. Für Dynamo absolvierte er 15 Zweitliga-Spiele, übernahm später die Zweite Mannschaft und arbeitete als Co-Trainer bei den Profis. Seit 2014 ist er als Nachwuchsleiter der SGD sowie seit Sommer 2018 in Dynamos Nachwuchsakademie tätig.

Herr Seifert, wie kam es zum Kontakt für das Benefiz-Spiel?

Paul Leiteritz, der Geschäftsführer des Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, kam auf mich zu. Wir kennen uns gut, auch weil wir als Nachwuchsakademie in Kooperation mit den Kreisverbänden Trainer-Fortbildungen organisieren. Ich musste nicht lange überlegen, für so eine gute Sache noch einmal die Fußballschuhe zu schnüren. Ich hoffe, ich bleibe bis Sonntag gesund.

Wie fit sind Sie?

Ich habe lange nicht mehr gespielt, auch weil ich nach einer Schulter-Operation pausieren musste. Die Corona-Pandemie hat den Wiedereinstieg nicht leichter gemacht. Jetzt habe ich aber wieder mit leichteren Einheiten angefangen, möchte in Zukunft auch wieder für die Oldie-Ost-Auswahl am Ball sein. Am Sonntag wird das Tempo in Pirna nicht ganz so hoch sein, denke ich. Ich glaube, ich bin sowieso einer der ganz wenigen ehemaligen Kicker vor Ort. Auf den Punkt gebracht: Ich bin nicht fit, aber Fußballspielen verlernt man nicht.

Was kann so ein Benefizspiel bewirken?

Hätten Sie mich vor drei, vier Jahren gefragt, ob ich es für möglich halte, dass in Europa ein Krieg ausbricht, hätte ich Ihnen einen Vogel gezeigt. Jedes Zeichen gegen diesen Krieg, in welcher Form auch immer, ist aus meiner Sicht enorm wichtig. Ich finde es absolut stark, mit welcher Kraft innerhalb Europas reagiert wird, egal, ob durch solche Spiele, andere Benefizveranstaltungen, Spenden oder auch Demos.

Sie sprachen Corona an. Die Pandemie ist auch nicht spurlos an der Nachwuchsakademie vorbeigegangen. Wie beurteilen Sie die Situation?

Es gab in den letzten beiden Jahren viele Unwägbarkeiten und ich denke, wir haben sie gut gemeistert. Ich bin mit dem Gesamtbild zufrieden, immer unter der Prämisse, wie die Rahmenbedingungen waren. Wir wollen unsere Spieler bestmöglich aus- und weiterbilden, aber ich sage auch, dass wir das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht haben. Corona wird uns weiterhin begleiten. Für die Entwicklung der Spieler ist die Situation äußerst schwierig, aber wir geben alle unser Bestes.

Das Gespräch führte Jürgen Schwarz.