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Landkreis SOE: Wie sich der Streik am Montag auswirkt

Vor allem im Zugverkehr wird es zu Einschränkungen kommen. Busse sollen aber regulär fahren.

Von Maik Brückner & Mareike Huisinga & Gunnar Klehm & Heike Sabel & Siiri Klose
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Am Montag fahren wegen des Streiks im Öffentlichen Dienst keine Züge.
Am Montag fahren wegen des Streiks im Öffentlichen Dienst keine Züge. © dpa

Wegen des Warnstreiks werden am Montag auch im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge keine Züge fahren. Davon geht man beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) aus. Die MRB, die zwischen Dresden, Freital und Freiberg unterwegs ist, werde zwar nicht bestreikt, so ein MRB-Sprecher. Dafür aber Bereiche der Deutschen Bahn.

Diesmal legen nicht die Lokführer die Arbeit nieder, sondern viele andere Berufsgruppen, so eine DB-Sprecherin. Dazu gehören Mitarbeiter in den Werkstätten, den Stellwerken oder den Betriebszentralen, die den Zugverkehr steuern. „Deshalb ist es nicht möglich, einen Ersatzfahrplan zu entwerfen“, so die Sprecherin. Da der Streik ganztägig von 0 bis 24 Uhr ausgerufen wurde, können bereits die letzten Fahrten am Sonntag betroffen sein. „Die MRB ist bestrebt, die möglichen Ausfälle durch Busse zu kompensieren“, so deren Sprecher. Allerdings kann dies aufgrund des Verdi-Streiks problematisch werden. Deshalb rät die MRB, geplante Reisen lieber zu verschieben. Die Suchportale des VVO sind indes auf die vermehrten Anfragen vorbereitet, so der VVO-Sprecher.

Viele Umsteiger auf Linienbusse

Dass die Müglitztalbahn nicht fährt und deshalb einige Schüler Schwierigkeiten haben werden, das Glückauf-Gymnasium in Altenberg zu erreichen, ist Schulleiter Volker Hegewald bewusst. "Wir haben das schon in der Lehrerkonferenz besprochen", sagt er. Doch beim Unterricht wird es am Montag keine Abstriche geben. "Denn was sollen wir gegen den Streik machen? Letztlich ist der Schulweg die Angelegenheit der Eltern", sagt er. Ihnen empfiehlt er, Fahrgemeinschaften zu organisieren.

Alle Schulen seien durch das Amt für Bildung und ÖPNV darüber informiert worden, dass der RVSOE nicht streikt, heißt es aus dem Landratsamt.

Der angekündigte Streik zwingt auch viele Mitarbeiter der Uhrenfirmen Nomos Glashütte und Glashütte Original zum Umplanen. Denn eine ganze Reihe besitzt ein Jobticket und kommt normalerweise mit der Müglitztalbahn zur Arbeit. Bei Nomos sieht man es entspannt. „Anders als in Frankreich wird bei uns ja sehr selten gestreikt – und dieses eine Mal schaffen wir das“, sagt Geschäftsführerin Judith Borowski. Sie ist überzeugt, dass sich ihre Mitarbeiter Alternativen organisieren werden, Fahrgemeinschaften gründen oder, wenn sie in der Nähe wohnen, auch das Fahrrad nehmen. Viele würden auf Busse des Regionalverkehrs RVSOE umsteigen. Die dürften absehbar voll werden.

Taxi-Firmen erwarten große Nachfrage

Die Taxiunternehmen der Region rechnen am Montag mit erhöhter Nachfrage. "Vermutlich werden wir auch viele Anfragen aus Dresden bekommen", sagt Reno König. Er ist der Geschäftsführer von Taxi König, das seinen Sitz in Heidenau und Pirna hat. Zusätzliche Kapazitäten könne er nicht bereitstellen. "Das gibt unser Personalstand nicht her", sagt er. Aber selbstverständlich werde die gesamte Flotte im Einsatz sein.

Auch der Taxi-Betrieb Schubinski in Pirna kann am Montag keine weiteren Kapazitäten anbieten - das Personal sei begrenzt. "Schließlich müssen wir auch einen Teil des Schüler- und Behindertenverkehrs sicherstellen", sagt eine Mitarbeiterin.

So argumentiert auch die Taxigenossenschaft Freital, zu der sechs Unternehmen gehören. "Wir müssen auch Arztfahrten absichern und haben bei dem ohnehin angespannten Personalmangel keine Möglichkeit, zusätzliche Fahrten zu realisieren", sagt ein Mitarbeiter.

Etwas anders sieht es bei dem Taxiunternehmen Urban in Pirna aus. Zur Urban-Flotte gehören 13 Taxis. "Wir werden am Montag versuchen, weitere Mietwagen einzusetzen", sagt Nick Urban von der Geschäftsführung.