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Druckguss Dohna: Was kommt nach der Insolvenz?

Der Betrieb räumt nach und nach den Standort. Leer soll er nicht bleiben, aber künftig anders als bisher genutzt werden.

Von Heike Sabel
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Die Skulptur soll vorerst stehen bleiben, Druckguss wird aber als Firma in Dohna bis Ende 2024 Geschichte sein.
Die Skulptur soll vorerst stehen bleiben, Druckguss wird aber als Firma in Dohna bis Ende 2024 Geschichte sein. © Daniel Schäfer

Druckguss räumt bis spätestens Ende des Jahres seinen Standort an der Dohnaer Müglitztalstraße. Das ist das letzte Kapitel des traditionsreichen Betriebes, der die zweite Insolvenz nicht überstanden hat. Nun nimmt langsam auch Formen an, was danach kommen soll.

Das Grundstück gehört der Nawo GmbH in Dresden. Der Mietvertrag mit Druckguss dauert offiziell noch bis Ende des Jahres. Doch schon vorher sollen nach und nach frei werdende Hallen neu vermietet werden, sagt Nawo-Prokuristin Michaela Kotter. Darauf habe man sich mit dem Insolvenzverwalter geeinigt, ist das doch im gegenseitigen Interesse. Ganz so einfach ist das Räumen für einen mit großen und schweren Maschinen arbeitenden Betrieb nicht.

Die Energieprobleme der Gießereien

Die Vermarktung hat bereits begonnen. Statt eines großen Mieters wie bisher werde es mehrere kleinere geben, die vor allem aus der Lager- und Logistik-Branche kommen werden. Es könne aber auch der eine oder andere Handwerker oder Kleinunternehmer dabei sein. Neu abgeschlossene Mietverträge gibt es noch nicht.

Bei der Suche nach neuen Mietern habe man auch mit einigen Gießereien Gespräche geführt. Die Energiepolitik mache es diesen aber derzeit schwer, sagt Kotter, sodass eine solche Nachfolgelösung aktuell nicht infrage komme.

Für den Standort und die Umwelt hat das auch Vorteile, sagt Kotter. So sinkt die Lärm- und Schadstoffbelastung. Das ist angesichts der Lage in einem Wohngebiet ein Plus - neben all den negativen Folgen des Aus des traditionsreichen Betriebes. Die größte ist der Verlust der Arbeitsplätze für insgesamt über 200 Menschen.

Probleme und Erfolge anderer Dohnaer Firmen

Demnächst würden mit dem Bauamt unter anderem Umbauten besprochen, sagt Michaela Kotter. Dazu gehört der Bau von Solaranlagen. Inwiefern Hallen umgebaut werden, ist eine Frage der Anforderungen der Mieter und der Absprachen mit ihnen.

Dass Druckguss eben nur Mieter war, war eines der Probleme, die schließlich zum Scheitern führten, aber nicht das größte und nicht das ausschlaggebende. In der Vergangenheit war nach einem anderen Standort gesucht worden. So gab es unter anderem den Versuch, den damals leerstehenden ehemaligen Praktiker-Markt zu kaufen. Auch beim ehemaligen Möbel-Bastian an der Hauptstraße kam Druckguss damals nicht zum Zuge.

Derzeit kämpft mit der Fluorchemie ein weiteres Dohnaer Unternehmen um seine Zukunft. In der zweiten Maihälfte will der Insolvenzverwalter sagen, wie es weitergeht. Demgegenüber gibt es im Gewerbegebiet Dohna einige sehr erfolgreiche und stabile Firmen, darunter die Präzisionssysteme Schiekel sowie die F&S GmbH.