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Chris Ares plant Jugend-Treff in Bautzen

Ein „Patrioten-Jugendzentrum“ in der Altstadt von Bautzen: Die Pläne des rechtsextremen Rappers scheinen konkret zu sein. Der OB will sie verhindern.

Von Ulli Schönbach & Ulrich Wolf & David Berndt & Theresa Hellwig
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Der rechtsextreme Musiker Chris Ares plant ein „Patrioten-Jugendzentrum“. Offenbar soll es in Bautzen entstehen.
Der rechtsextreme Musiker Chris Ares plant ein „Patrioten-Jugendzentrum“. Offenbar soll es in Bautzen entstehen. © Foto: SZ/Uwe Soeder, Screenshot: SZ

Bautzen. Entsteht in Bautzen ein Anlaufpunkt für die rechte Szene? Ende Juni kündigte der rechtsextreme Musiker Chris Ares die Gründung eines "patriotischen" Jugendzentrums an. Als Ort nannte er zunächst Bischofswerda, wo sich der Oberbürgermeister und der gesamte Stadtrat jedoch klar gegen das Vorhaben positionierten.

Nun gibt es vermehrt Anzeichen, dass sich der Musiker stattdessen in Bautzen ansiedeln will. Er selbst kündigte im sozialen Netzwerk Telegram die Eröffnung eines Ladens für den 12. September an. Auffällig: Als Standort nennt er nicht mehr Bischofswerda selbst, sondern den „Raum Bischofswerda“.

Grünen-Stadträtin Annalena Schmidt schrieb bereits am Dienstagabend bei Twitter, es gebe Hinweise, dass damit Bautzen gemeint sei. Gegenüber Sächsische.de konkretisierte sie am Mittwoch diese Aussage: Ihr lägen Informationen vor, wonach Ares und ein befreundeter Tätowierer in der Stadt ein Gewerbe angemeldet hätten. 

Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) erklärte am Mittwochnachmittag im Stadtrat: Die Stadtverwaltung wisse seit Dienstagnachmittag, dass Ares nach Bautzen kommen wolle. Er werde sich deshalb unverzüglich mit dem Eigentümer der Immobilie in Verbindung setzen. Es sei sein Wunsch, dieses Vorhaben zu verhindern.

"Wir tolerieren keine menschenverachtenden, antisemitischen oder homophoben Menschen in der Stadt", stellte Ahrens klar. Für Rechtsextremisten oder Reichsbürger sei in Bautzen kein Platz. "Verfassungsfeinde dürfen die Stadt nicht in Verruf bringen". Der Oberbürgermeister machte allerdings auch deutlich, dass die Handlungsmöglichkeiten der Verwaltung begrenzt sind.

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