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Die Messlatte liegt bei Stern Meissen sehr hoch

Über acht Jahre sammelten die Ostrocker Titel. Sänger Manuel Schmid und Kollegen haben sie jetzt zu einem Album zusammengefasst.

Von Peter Anderson
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Sänger und Keyboarder Manuel Schmid beim Konzert 55 Jahre Stern Combo Meissen in Freital.
Sänger und Keyboarder Manuel Schmid beim Konzert 55 Jahre Stern Combo Meissen in Freital. © Andreas Weihs

Herr Schmid, das neue Album trägt den Titel „Freiheit ist“. Passend zur Corona-Krise?

Nein, die lyrische Ausrichtung und Konzeption war schon vor Corona festgelegt. Der Titel "Freiheit ist" bildet den Eröffnungstitel der CD und beschreibt die innere Unbefangenheit des Menschen, wie sie im Idealfall sein sollte, um von einem Begriff wie Freiheit überhaupt sprechen zu können. Leider wird in der heutigen Zeit durch das ständige Höher-Weiter-Schneller der eigentliche Urgedanke gar nicht berührt. Den Text lieferte mein im letzten Jahr leider verstorbener Freund und Texter Andreas Hähle.

Stern Meissen könnte locker ganze Konzerte mit Stücken aus der Vergangenheit bestreiten. Wozu eine neue CD?

Sicher, aber über die Jahre wird es langweilig, fast ausschließlich aus der Konserve zu leben. Wir haben über acht Jahre lang sukzessive neue Titel ins Programm gestreut und mit "Bilder einer Ausstellung" 2015 sogar ein komplett klassisches Werk mit Orchester neu adaptiert. Leider muss man, um überleben zu können, heute mehrere Standbeine haben. Da fehlt oft Zeit. Die ersten Ideen entstanden bereits 2013. Es war jetzt einfach mal an der Zeit, das fertig zu stellen.

An welche Epoche im Schaffen der Band knüpft das Werk stilistisch an?

Es wird jeder Epoche dieser Band gebührend Rechnung getragen. Das Konzept ist auch so angelegt: Artrocktitel und -werke im Stil der 70er Jahre, eine Adaption, Poptitel im Stil der 80er Jahre. Das war dramaturgisch nicht immer einfach, aber ich hoffe, es ist uns bei diesem Album gelungen. Die Messlatte liegt bei dieser Band immer sehr hoch, denn sie hatte in jeder Dekade ausgezeichnete Musiker.

Die Stern-Musiker leben teils weit verteilt. Wie sind die Stücke auf dem Album entstanden?

Die Grundideen habe meistens ich vorgelegt, wobei bei sechs Titeln auch mein langjähriger musikalischer Partner und Ex-Stern-Mitglied Marek Arnold mitgewirkt hat. Einen weiteren Titel habe ich mit dem Produzenten, Musiker und Komponisten Andreas Bicking gemacht. Die Arrangements haben wir zu einem Großteil in der Band entwickelt.

Das Combo ist mittlerweile aus dem Bandnamen verschwunden. Warum?

Das Wort Combo wirkt antiquiert. Es war eine banddemokratische Entscheidung und wird an der musikalischen Ausrichtung nichts ändern. Es darf aber auch weiterhin gern Combo gesagt werden. Jeder, wie er es möchte...

Ist schon absehbar, ob die Titel auch live zu hören sein werden?

Aber sicher doch. Es ist jedoch noch nicht klar, wann wir wieder richtig auftreten können. Geplant ist bis jetzt der 28. August für das erste Konzert in diesem Jahr.