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Mutter mit Verantwortung

Wie Nancy Liebig aus See es schafft, ganz entspannt mit sieben schul- und ausbildungspflichtigen Kindern durch die Corona-Krise zu kommen.

Von Frank-Uwe Michel
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Familie Liebig geht gemeinsam durch die Corona-Krise. Vorn von links: Philipp, Mama Nancy, Simon und Clemens. Hinten von links: Elisabeth, Johanna, Papa Andreas und Christoph.
Es fehlt Tochter Katharina.
Familie Liebig geht gemeinsam durch die Corona-Krise. Vorn von links: Philipp, Mama Nancy, Simon und Clemens. Hinten von links: Elisabeth, Johanna, Papa Andreas und Christoph. Es fehlt Tochter Katharina. © André Schulze

So schnell lässt sich Nancy Liebig (42) nicht aus der Ruhe bringen. Die gelernte Augenoptikerin hat momentan weniger die Brillen von Kunden im Blick, sondern kümmert sich in erster Linie um ihre sieben Kinder. Das kann stressig sein, birgt natürlich aber auch schöne Momente. Wie ihr das in den von Einschränkungen geprägten Wochen der Corona-Krise gelingt, erzählt sie hier.

Ganz beruhigt durch die Corona-Krise

"Krise ist für mich ein weitläufiger Begriff. Und in Bezug auf Corona momentan kein schlimmer. So viel Urlaub wie jetzt hatte ich noch nie. Wobei ich nicht sagen will, dass das ewig so weitergehen soll. Aber ich bin gesund, meine Familie auch, ich habe kein Unternehmen, um das ich mir Sorgen machen muss. Und einzukaufen brauche ich auch nicht viel. Alles Punkte, die das Leben für mich in der momentanen Situation recht beruhigend machen.

Seit Jahren Schulaufgaben mit den Kindern

Wir wohnen am Ende von See, direkt am Feld. Mein Mann Andreas und die sieben Kinder fühlen sich hier richtig wohl. Zwar bin ich gelernte Augenoptikerin. Weil wir aber eine ziemlich große Familie sind, habe ich als Hausfrau - und Hobbyimkerin - natürlich viel zu tun. Die Corona-Krise hat mich deshalb nicht überrascht. Schon seit Jahren unterstütze ich meine Kinder bei den Schularbeiten. Das Jüngste ist jetzt sieben, die Älteste 19. Inzwischen kenne ich mich mit den Lehrplänen der verschiedenen Klassenstufen aus. Fünf gehen noch in die Schule, die restlichen beiden sind in der Ausbildung und beim Studium. Im Moment sind wir wieder alle zu Hause vereint. Nur mein Mann ist oft nicht da, er arbeitet als Krankenpfleger.

Gut, wenn Leistung auch abgefragt wird

Weil wir zu Hause immer viele Menschen sind, mussten wir uns daran während der Ausgangsbeschränkungen nicht erst gewöhnen. Außerdem ist der Wald nicht weit von uns entfernt - und Spaziergänge dort waren ja nicht verboten. Welches Kind denkt da ernsthaft an Schule? Natürlich ist es nicht schlecht, wenn Leistung auch abgefragt wird. Das ist ohne Lehrer natürlich nur bedingt möglich. Deshalb ist es schon gut, wenn wieder ein Stück Normalität eintritt.

Kontakt zu den Eltern auf Sparflamme

Insgesamt aber finde ich, die Welt geht nicht unter - auch in Corona-Zeiten. Wir haben es  in unserer Familien-Situation noch immer richtig gut. Strom ist da, warmes Wasser auch. Wir können alles einkaufen gehen und haben nichts auszustehen. Bei anderen Leuten mag das anders sein. Aber da sind die Lebensumstände eben unterschiedlich. Das Einzige, was ich ein bisschen vermisse, sind meine Eltern und Schwiegereltern. Aber selbst da kriegen wir den Kontakt auf Sparflamme hin."

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