SZ + Großenhain
Merken

Corona-Protestplakat gestohlen

Gerd Hildebrandt hatte seit Himmelfahrt ein viertes Banner gegen die derzeitigen Beschränkungen in Strießen angebracht. Nun ist es weg.

Von Kathrin Krüger
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Dieses Transparent von Gerd Hildebrandt in Strießen wurde in der Nacht zu Pfingstmontag geklaut.
Dieses Transparent von Gerd Hildebrandt in Strießen wurde in der Nacht zu Pfingstmontag geklaut. © privat

Strießen. Mit seinen Anti-Corona-Plakaten war Gerd Hildebrandt in Strießen Mitte April in der Region der Erste, der protestierte. "Corona? Glotze aus! Hirn an!" hatte der junge Unternehmer auf sein erstes Transparent an einer Palisadenwand geschrieben. Auch das zweite Banner mit der Aufschrift "Bock auf Demokratie und Grundgesetz? Glotze aus! Schuhe an!" sorgte für Aufregung und wurde von vielen Vorbeifahrenden fotografiert. Hildebrandt nahm damit die Montagsdemonstrationen vorweg, die wenig später in Großenhain starteten. Er sagt, er hätte nur positive Reaktionen zu diesem Protest erhalten. 

Auf einem dritten Poster, das später an dieser Stelle aufgehängt wurde, wandte sich der Handwerker gegen Lockdown, Schutzanzüge und Impfzwang. "Wann reicht´s dir? Wo  Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht", hatte er darauf geschrieben und damit ein Zitat verwendet, was Berthold Brecht zugeschrieben wird. 

Auf dem vierten Banner thematisiert Gerd Hildebrandt, dass Angst noch nie ein guter Ratgeber war. In der Nacht zu Pfingstmontag wurde das Banner gestohlen. Bei der Polizei hat der Strießener diesen Diebstahl nun angezeigt. Doch ihm geht es nicht um die 70 Euro für das Transparent, das er hat extra bedrucken lassen. 

"Es ist traurig, dass manche andere Meinung einfach nicht mehr akzeptieren und diskutieren können", beklagt der 38-Jährige. Ihm geht es um direkte Auseinandersetzung. "Wer die Sache anders sieht, kann gern zu mir kommen und mit mir streiten", sagt er. Das Plakat zu stehlen, war in seinen Auge feige und rückständig. 

Der Jungunternehmer findet Runde Tische zu Corona gut, wie sie bereits in Dresden stattfanden. Schon in einem ersten SZ-Interview im April hatte der Handwerker gesagt, dass er frei seine Meinung äußern und gern auch mit Andersdenkenden diskutieren möchte. An den Montagsdemonstrationen in Großenhain hätte er bisher aus beruflichen Gründen noch nicht teilnehmen können. Aber er findet sie natürlich sinnvoll. 

Mehr lokale Nachrichten aus Großenhain lesen Sie hier.