Beton und Steine. Davon wird die Dresdner Innenstadt dominiert. Grün fehlt, was an den heißen Sommertagen Schatten spenden und für Abkühlung sorgen könnte. Doch bald soll sich Dresdens Zentrum verändern. 

Auf der Kreuzstraße und dem Altmarkt sollen Bäume gepflanzt werden. Einen Antrag der Grünen hat der Stadtrat vergangene Woche angenommen. Die Verwaltung soll für diese Bereiche nun konkrete Standorte für Baumpflanzungen vorschlagen. Auch weitere Straßen im Innenstadtbereich wie die Schreibergasse, Schulgasse, An der Mauer, Seestraße und die Wilsdruffer Straße sollen auf mögliche Baumpflanzstandorte geprüft werden. „Der öffentliche Raum in der unmittelbaren Innenstadt rund um den Altmarkt wirkt heute oft trostlos. Es fehlen Bäume, Bänke, Trinkbrunnen und Kunst“, sagt Grünen-Stadtrat Thomas Löser. Seine Fraktion erhofft sich von der Verwaltung nun konkrete Vorschläge bis Ende Sommer 2020, damit der Stadtrat auch genügend Geld dafür im neuen Doppelhaushalt vorsehen kann.

Die Temperaturen in der Dresdner Innenstadt liegen drei bis vier Grad über den Messwerten für die Viertel am Stadtrand. Vor allem in heißen Sommern leiden die Anwohner darunter, dass es selbst in den Nächten kaum noch abkühlt. Insbesondere Bäume tragen dazu bei, dass die Temperaturen sinken, zudem produzieren sie Sauerstoff. „Die zurzeit weltweit geführte Diskussion um den Klimawandel und die unmittelbaren Auswirkungen für das Mikroklima in unseren Städten ist auch in Dresden angekommen“, sagt Thomas Löser.

Der Antrag der Grünen sieht auch vor, dass die Verwaltung prüfen soll, ob für die genannten Bereiche Verkehrsberuhigung, erleichterte Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr oder das Aufstellen von Bänken oder Kunst im öffentlichen Raum möglich ist. Zudem könnten dort auch sogenannte Shared Spaces, gemeinsam genutzter Verkehrsraum, entstehen.

Wann die Bäume auf dem Altmarkt und der Kreuzstraße gepflanzt werden können, steht noch nicht fest. Nach Auskunft des Amts für Stadtgrün kostet es mittlerweile stolze 4.200 Euro, einen Baum in der Innenstadt neu zu pflanzen inklusive Planung, Tiefbauarbeiten, Aushub, Substrat und spezieller Jungbaumpflege. Dazu gehört auch das regelmäßige Wässern. In den ländlicheren Randgebieten seien nur 1.500 Euro fällig, weil die Umgebung nicht so stark verdichtet ist.