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Dresden: Ballon landet in Wohngebiet

Am Donnerstagabend endete in Dresden die Fahrt eines Heißluftballons an einem eher ungewöhnlichen Ort. Was der Ballonchef dazu sagt.

Von Christoph Springer
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Der Heißluftballon landete an der Ecke Kipsdorfer Straße/Ludwig-Hartmann-Straße.
Der Heißluftballon landete an der Ecke Kipsdorfer Straße/Ludwig-Hartmann-Straße. © Matthias Nowottny

Dresden. Der Startort war ganz normal, der Landeort sorgte dagegen für einen Menschenauflauf: Am Donnerstagabend ist an der Grenze zwischen Blasewitz und Tolkewitz in Dresden ein Heißluftballon gelandet. Sogleich versammelten sich zahlreiche Schaulustige um den Ballon, den viele Dresdner kennen. Er hat das Luftfahrtkennzeichen D-OBDD und ist einer von drei Ballonen der Firma "Ballonfahrten Dresden". Auf der Hülle prangt großformatig das Gesicht der Ballonpionierin Wilhelmine Reichard.

Jürgen Hensel, der Chef der Firma vom Leutewitzer Ring in Gorbitz, stand am Donnerstagabend im Ballonkorb und dirigierte den fast 30 Meter hohen Ballon über Dresden. Er hatte fünf Passagiere an Bord. Gestartet ist Hensel im Ostragehege. Dann überließ er es wie jeder Ballonfahrer dem Wind, wohin die Reise geht. Lediglich die Höhe seines Gefährts kann er steuern, in dem er die Luft in der Hülle aufheizt oder warme Luft ablässt.

Rund eine Stunde lang war Hensel mit seinen Gästen unterwegs, bevor die Reise auf der Kipsdorfer Straße zu Ende ging. Das war etwa gegen 20.30 Uhr, erinnert sich der Firmenchef. "Das war eine ganz normale Landung", sagt er und meint damit nicht nur, wie sein Ballon wieder auf dem Boden angekommen ist, sondern auch den Ort. Dass solche Fahrten meistens auf Wiesen oder Äckern enden, weiß auch Hensel. "Aber da war keine Wiese", sagt er, ohne genauer zu erklären, weshalb die Fahrt genau dort an der Ecke Kipsdorfer Straße/Ludwig-Hartmann-Straße endete.

Die Straßenlandung lief glatt, alle Fahrgäste im Korb und der Chef an Bord waren danach wohlauf. Die Kipsdorfer Straße war zwar vorübergehend blockiert, doch weder die Verkehrsbetriebe, deren Busse der Linie 87 dort abends alle halbe Stunde fahren, noch die Polizei haben davon etwas mitbekommen.

Laut Stefan Jaekel von der Deutschen Flugsicherung (DFS) ist es tatsächlich nicht unbedingt verboten, in mitten eines Wohngebietes zu landen. "Es ist durchaus möglich, dass der Ballonfahrer da starten und landen darf." Eine Genehmigung bedarf es laut Jaekel nur, wenn der Ballon in die Kontrollzone eines Flughafens fährt. Die Kontrollzonen befinden sich in einem bestimmten Abstand um den Flughafen herum. "Alles, was sich da drin bewegt, muss von den Tower-Lotsen freigegeben werden. Wenn der Ballon außerhalb unterwegs ist, braucht er zum Landen nur das Einverständnis des Grundstückbesitzers." 

Auch in der Luftverkehrs-Ordnung ist vermerkt, dass bestimmte Flugobjekte keine Erlaubnis zur Landung benötigen - unter anderem auch Ballons- wenn der Ort der Landung nicht vorausbestimmbar ist. Ob eine öffentliche Straße einen geeigneter Ort zur Landung darstellt, ist laut Jaekel die Entscheidung des Ordnungsamtes.

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