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Dresdner Striezelmarkt ist eröffnet

OB Hilbert hatte einen Wunsch zum Grünen Gewölbe und einen Rat für alle Dresdner. Die ersten Eindrücke vom ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands.

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Der 585. Dresdner Striezelmarkt wurde am Mittwochabend auf dem Altmarkt Dresden eröffnet.
Der 585. Dresdner Striezelmarkt wurde am Mittwochabend auf dem Altmarkt Dresden eröffnet. © Sven Ellger

Die ersten Bratwürste waren schon eine Viertelstunde vorfristig fertig, die Jalousie vor dem Verkaufsfenster zur Hälfte geöffnet und der Duft unwiderstehlich. Ein junger Mann zückte seine Geldbörse und wollte eine Wurst kaufen. „Erst ab 16 Uhr“, winkte die Dame hinter dem Tresen des Handbrot- und Bratwurststandes ab. Es wird genau genommen mit der Eröffnung des berühmten Dresdner Weihnachtmarktes. 

Erst, wenn die Glocke im Turm der Kreuzkirche 16 Uhr schlägt, dürfen die Buden geöffnet, die Lichter angeknipst und die ersten Leckereien verkauft werden. Darauf achtet das Marktamt der Stadt und das wissen die Händler. „Wenn man sich nicht danach richtet, kann es sein, dass man im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein darf“, erklärte eine andere Händlerin zwei Striezelmarktgästen die strengen Regeln.

Als es dann am Mittwochnachmittag soweit war, als Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) samt Striezelmarktgefolge und Bergmannsorchester auf der Bühne stand, wurde es hell auf dem Altmarkt. Die Lichter gingen an, die Jalousien wurden nach oben gezogen und binnen Sekunden gab es Glühwein, Bratwürste und Süßigkeiten in jeder Menge.

Wieder mit dabei: die große Pyramide. 
Wieder mit dabei: die große Pyramide.  © Sven Ellger

Der OB erinnerte auf der Bühne unterdessen daran, dass die Vorweihnachtszeit auch genutzt werden könne, um zum Nachdenken zu kommen. „Es ist eine Zeit, die etwas besinnlicher ist.“ 2019 habe ihn sehr stark geprägt, sagte der OB, schon der Anfang des Jahres, als er zu Gast in der Partnerstadt Brazzaville in Kongo gewesen sei. „Wir haben viel, uns geht es relativ gut“, sagte Hilbert. Das sei in Brazzaville anders.

OB Dirk Hilbert verkostet zusammen mit dem Stollenmädchen Veronika Weber den ersten Stollen auf dem Striezelmarkt. 
OB Dirk Hilbert verkostet zusammen mit dem Stollenmädchen Veronika Weber den ersten Stollen auf dem Striezelmarkt.  © Sven Ellger

Aber dort sei ihm dafür die „unwahrscheinliche Lebensfreude“ der Menschen aufgefallen. „Wir gucken dagegen eher mit Griesgram in die Welt.“ Er wünschte den Striezelmarktbesuchern Nächstenliebe und einen positiven Impuls für 2020. „Begegnen Sie sich freundlicher im Gemeinsinn“, forderte er die Dresdner auf und eröffnete den Striezelmarkt ganz offiziell Punkt 16.19 Uhr.

Schon der Eröffnungstag lockt unzählige Besucher an. 
Schon der Eröffnungstag lockt unzählige Besucher an.  © Sven Ellger

Dann musste der 2.019 Millimeter lange Riesenstollen angeschnitten werden. Noch während Hilbert damit beschäftigt war, musste er dem Weihnachtsmann der Striezelmarktbühne erzählen, was er sich in diesem Jahr wünscht. „Dass die Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe wiedergefunden und die Täter gefasst werden, die dieses Verbrechen begangen haben“, sagte Hilbert ohne zu zögern. Dafür bekam er spontan Beifall.

© Sven Ellger

Der Striezelmarkt hat bis Weihnachten täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Ausnahmen davon gibt es nur am 13. Dezember bei der Langen Striezelnacht. Da gibt es Glühwein, Bratwürste, Süßigkeiten und Handwerkswaren bis 22 Uhr. Am Heiligabend schließt der Markt um 14 Uhr. Höhepunkte sind die Feste an den Wochenenden. Sie sind unter anderem den Pfefferkuchen, dem Stollen, der Pyramide und der Kreuzkirche gewidmet. Dazu gibt es jeweils passende Bühnenprogramme. Für Striezelmarktbesucher mit Kindern gibt es täglich noch einen wichtigen Termin: Jeweils um 16.15 Uhr wird ein Fenster des Advenskalenders geöffnet.

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