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Neue Zukunft nach Pleite für Eko Energy

Die Rothenburger Firma hat einen neuen Eigentümer. Über dessen Pläne ist bislang wenig bekannt. Doch soll der Standort erhalten bleiben.

Von Frank-Uwe Michel
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Noch ist das Gelände am Flugplatz Rothenburg verwaist. Seit dem Jahreswechsel gehört die vor rund einem Jahr in Insolvenz gegangene Eko Energy aber zur Celltechnik Lodenau.
Noch ist das Gelände am Flugplatz Rothenburg verwaist. Seit dem Jahreswechsel gehört die vor rund einem Jahr in Insolvenz gegangene Eko Energy aber zur Celltechnik Lodenau. © André Schulze

Das Gelände kurz hinter dem Ortsausgangsschild von Rothenburg ist verwaist. Noch immer liegen überall verstreut Haufen, die von der einstigen Produktion bei Eko Energy zeugen: Holz, Rinde, Späne. Sie wurden entweder zu Pellets verarbeitet oder im Biomassekraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Auf den neuen Besitzer des Areals kommt in den nächsten Monaten viel Arbeit zu.

Ideen für den Neustart werden noch geprüft

Der Eigentümer steht unterdessen fest. Am 1. Januar 2020 hat die JRS-Gruppe mit Stammsitz im württembergischen Rosenberg das Areal übernommen. Firmenchef Josef Rettenmaier betreibt auch die Celltechnik in Lodenau. Der dortige Werksleiter Volker Altus bestätigt den Besitzerwechsel. Was allerdings künftig hier passieren soll, darüber hüllt er sich noch in Schweigen. "Es gibt einige Ideen. Wie die umgesetzt werden können, wird derzeit noch geprüft."

Standort wird umfassend beräumt

Momentan laufen zumindest die Vorarbeiten für die Zukunft des Standortes an. "Wir führen Sicherungsarbeiten durch, denn an den Anlagen wurde ja mehr als ein Jahr nichts mehr gemacht", so Altus. Zudem müssten Auflagen des Umweltamtes erfüllt werden. "Es gibt einige Haufen aus Holz, Flugasche, Produktions- und Betonresten. Das gilt es,  jetzt fachkundig zu entsorgen."

Kraftwerk soll bis Jahresende wieder laufen

Der Celltechnik-Chef macht indes deutlich, dass das Biomassekraftwerk bald wieder in Betrieb gehen soll. "Wir hoffen, dass die Anlage bis Ende des Jahres wieder läuft." Zuvor müsse die Technik jedoch komplett gesäubert werden. Weil das Kraftwerk 20 Prozent seiner Leistung als Strom und 80 Prozent als Wärme abgibt, wird allerdings auch mit Hochdruck der Aufbau von Produktionskapazitäten geplant. Vor allem die Wärme muss nachweislich genutzt werden, um alle erforderlichen Genehmigungen für den Betrieb des Kraftwerkes zu bekommen.

Pelletwerk geht eher nicht wieder in Betrieb

Dass die Pelletproduktion wieder aufgenommen wird, glaubt Volker Altus eher nicht. Der Markt in diesem Segment sei hart umkämpft, außerdem habe die Rettenmaier-Gruppe eigene Pelletwerke in ihrem Portfolio. Trotzdem ist der Manager überzeugt: "Hier wird etwas sehr Ordentliches entstehen." Schon seit Jahren verfolgt die Unternehmensgruppe ein "grünes Konzept" und damit den Gedanken des natürlichen Stoffkreislaufes. Zudem fühlt man sich dem nachhaltigen Ressourcenmanagement verpflichtet.

Verpuffungsbrand besiegelt das Aus von Eko Energy

Auslöser für das Aus von Eko Energy war ein Verpuffungsbrand im Juli 2018 gewesen. Damals hatten sich in den Trocknungsanlagen Holzspäne entzündet, auch ein Spänesilo war in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Polizeiangaben war ein technischer Deffekt für den Brandausbruch verantwortlich. Die Produktion musste daraufhin eingestellt werden und wurde nie wieder aufgenommen. Im Frühjahr 2019 eröffnete Dirk Wittkowski von der Rechtsanwaltskanzlei Henningsmeier das Insolvenzverfahren. In der Folge gab es mehrere Interessenten, zu einem Verkauf kam es aber nicht. Nun treibt die Rettenmaier-Gruppe die Zukunft des Standortes voran.

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