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Gefährdet Corona die Freibadsaison?

Noch ist nicht klar, ob die Saison in Gebersbach pünktlich starten kann. Denn die Vorbereitungen müssten eigentlich schon jetzt beginnen.

Von Elke Braun
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Das Freibad Gebersbach aus der Vogelperspektive. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates hatten einige Anwohner Kritik vorgebracht.
Das Freibad Gebersbach aus der Vogelperspektive. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates hatten einige Anwohner Kritik vorgebracht. © Dietmar Thomas

Waldheim/Gebersbach. Mit Kritik am Gebersbacher Freibad mussten sich die Ortschaftsräte von Knobelsdorf in ihrer letzten Sitzung auseinandersetzen. Anwohner hätten sich über die aus ihrer Sicht ungenügende Rasenpflege und wucherndes Unkraut beschwert. Auch die Öffnungszeiten und die Imbissversorgung seien bemängelt worden, sagte Ortschaftsratsvorsitzende Eike Schmid auf Nachfrage.

„Wir nehmen Kritik und Hinweise zum Freibad natürlich sehr ernst“, so Thorsten Hartwig, einer der Geschäftsführer der Sport- und Freizeit GmbH Welwel Döbeln. Das Unternehmen ist Ende 2019 für weitere drei Jahre von der Stadt Waldheim mit der Betreibung des Freibades beauftragt worden. „Richtig nachvollziehen kann ich die angesprochenen Kritikpunkte aber nicht“, so Hartwig. Damit will er nicht sagen, dass immer alles einwandfrei und tadellos läuft, „aber vielmals sind es Momentaufnahmen, wenn mal etwas nicht klappt und worüber sich die Besucher ärgern“, so der Geschäftsführer.

Für den Betreiber sei es schwierig, den richtigen Spagat zu finden: Zum einen, den Besuchern den Aufenthalt so angenehm und flexibel wie möglich zu gestalten und andererseits, das Bad wirtschaftlich zu führen. „Bei den Öffnungszeiten zum Beispiel sind wir strikt an das Arbeitszeitgesetz gebunden und werden da auch streng kontrolliert“, so Hartwig. Das bedeute, dass bei einer Öffnungszeit von länger als acht Stunden ein Zwei-Schichtbetrieb erfolgen muss. „Dazu benötigt man entsprechend mehr Personal, das auch bezahlt werden muss. Nicht zuletzt hätte dies Auswirkungen auf die Eintrittspreise“, erklärt Hartwig. Ähnlich verhalte es sich mit dem Imbissangebot. „Die Hygienevorschriften sind hoch. Und wir können nicht immer bis zum Schluss Mengen an frischen Lebensmitteln bereithalten“, so der Geschäftsführer.

Günstigstes Bad der Region

Die Rasenpflege werde je nach Witterung regelmäßig vorgenommen. Lange vor Saisonbeginn würden alle Flächen gründlich gereinigt. „Da ist wirklich auch zwischen den Pflastersteinen und in den Rinnen sämtliches Unkraut weg“, so Hartwig. Das bleibe natürlich nicht so, aber eine so gründliche Reinigung könne bei laufendem Betrieb nicht erfolgen.

„Wir bemühen uns wirklich, auf die Wünsche der Badegäste bestmöglich einzugehen.“ Wie berichtet, werde derzeit gemeinsam mit der Stadtverwaltung daran gearbeitet, Wlan ins Freibad zu bringen, vor allem um mehr junge Leute ins Bad zu locken.

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Thorsten Hartwig ist froh darüber, dass das Gebersbacher Freibad derzeit mit dem günstigsten Eintrittspreis in der Region aufwarten könne. Erwachsene bezahlen drei und Kinder zwei Euro für eine Tageskarte. Das soll auch in der nächsten Saison so bleiben. Dennoch bleibe das Bad ein Zuschussgeschäft. „Das wird jede einzelne Kommune, die Bäder betreibt, bestätigen können.“

Der Geschäftsführer hofft, dass in Anbetracht der derzeitigen Corona-Lage die Saison überhaupt pünktlich starten kann. „Derzeit hängt vieles in der Luft“, sagt er. Eigentlich wollten sich am Dienstag die Beteiligten zu einer ersten Beratung zum Saisonstart treffen. Das sei zunächst verschoben worden. „Wir benötigen aber ungefähr zwei Monate Vorlauf, um alle Arbeiten, die bis zum Saisonstart notwendig sind, zu erledigen“, erklärte Hartwig.

Stadtratssitzung in der Schwebe

So müsse zum Beispiel das Wasser zunächst abgelassen, das Becken und Pumpen und die Sanitäranlagen gründlich gereinigt und gewartet, und dann frisches Wasser wieder eingelassen werden - alles unter strengen Hygienekontrollen durch das Gesundheitsamt.

Wie Ortschaftsratsvorsitzende Eike Schmid informierte, werden die Hinweise der Anwohner im Sitzungsprotokoll festgehalten und an die Stadtverwaltung Waldheim weitergeleitet.

Neben dem Freibad sei es in der Sitzung noch um den Doppelhaushalt für die Stadt Waldheim gegangen, der demnächst im Stadtrat zur Abstimmung steht. Dabei habe der Ortschaftsrat aber keine beschließende Funktion.

Ob und in welcher Form die Sitzung des Stadtrates, die für den 26. März anberaumt ist, überhaupt stattfindet, steht bisher noch nicht fest. Der Ortschaftsrat Knobelsdorf hatte sich trotz Corona-Warnungen dazu entschlossen, die Sitzung am letzten Montag noch abzuhalten. Dem Gremium gehören sieben Mitglieder an.

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