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Neues Event-Areal im Ostragehege wächst

Ostradome und Ostrastudios werden bereits genutzt. Die erste große Veranstaltungsreihe steht auch schon fest. 

Von Juliane Richter
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Projektleiter Jörg Ullrich betreut den neuen Ostradome, der an eine Lotusblüte erinnern soll sowie die angrenzenden Ostrastudios.
Projektleiter Jörg Ullrich betreut den neuen Ostradome, der an eine Lotusblüte erinnern soll sowie die angrenzenden Ostrastudios. © Sven Ellger

Probleme mit Baufirmen? Zeitverzug, so wie er bei Bauprojekten mittlerweile fast Standard ist? Ganz im Gegenteil. Seitdem Veranstalter Mirco Meinel seine Ideen für das neue Veranstaltungsareal im Ostragehege vorgestellt hat, sind gerade einmal drei Monate vergangen. 

Und schon hat sich das Bild rund um das „Gelbe Haus“ komplett verändert. In jenem dreigiebeligen Gebäude, in dem früher das Auslandsvieh stand, erinnert nun nur noch wenig an die alten Schlachthofzeiten.

An die morbide Schlachthof-Atmosphäre erinnert am „Gelben Haus“ kaum noch etwas. 
An die morbide Schlachthof-Atmosphäre erinnert am „Gelben Haus“ kaum noch etwas.  © Sven Ellger

In einer der Hallen wurden Pfeiler entfernt und eine neue Decke eingezogen. Drei mobile Trennwände sollen demnächst noch eingebaut werden, um den großen Raum für Tagungen und Workshops teilen zu können. In einer anderen Halle, die mittlerweile das Foyer darstellt, sind die alten Metallsäulen erhalten geblieben. Der historische Steinfußboden musste entgegen Meinels ursprünglichen Plänen doch weichen, weil es zu aufwendig gewesen wäre, ihn zu begradigen und defekte Teile zu ersetzen. Nun ist dort ein moderner, glatter Industriefußboden zu finden.

Die Säulen blieben erhalten, der alte Fußboden musste ausgetauscht werden. 
Die Säulen blieben erhalten, der alte Fußboden musste ausgetauscht werden.  © Sven Ellger

Dafür sollen laut Jörg Ullrich, Projektleiter der zuständigen First Class Concept GmbH, die angedeutete Stuckdecke samt auffälliger Rosette für die Lampen, die historische Anmutung des Ortes unterstreichen. Auch die großzügigen Toilettenbereiche sind schon fertig – weil bereits erste Veranstaltungen auf dem Areal stattfinden.

Neu ist der Ostradome, die sogenannte Lotusblüte, die über einen kurzen Verbindungsgang erreichbar ist. Bis zu 14 Meter reicht die Zeltkonstruktion in die Höhe. Stahlseile halten die Pfeiler, die mit Betonfundamenten im Boden verbunden sind. Die bisherigen Stürme haben dem Zelt laut Ullrich nichts anhaben können. Es soll ganzjährig stehen bleiben und für den Winter mit einer Heizung versehen werden. 

Blick in die Lotusblüte - die offiziell Ostra-Dome heißt.  
Blick in die Lotusblüte - die offiziell Ostra-Dome heißt.   © Sven Ellger

Und die erste große Veranstaltungsreihe steht auch schon fest: Mafia Mia zieht vom benachbarten Capitol, das von Meinels Firma mit vermarktet wird, in die Lotusblüte. Und auch einige Konzerte der Jazztage werden hier stattfinden.

Ab Ende November im Ostra-Dome: "Mafia Mia". 
Ab Ende November im Ostra-Dome: "Mafia Mia".  © René Meinig

Weil die Nachfrage nach neuen Veranstaltungsflächen so groß sei, hatte Meinel kurzerhand zugegriffen, als das Angebot von Eigentümer Thomas Bohn aufkam. Der Großinvestor hat vor einigen Monaten einen Großteil der denkmalgeschützten Gebäude auf der Ostrahalbinsel gekauft. Über seine weiteren Pläne mit den anderen Gebäuden, wie dem Amtsschlachthof oder der Fettschmelze, schweigt er bisher.

Klar ist, dass sich das Angebot von Ostrastudios und Ostradome stark auch an ein Sommerpublikum richtet. Ende August wird es laut Ullrich ein erstes großes Sommerfest eines Dresdner Unternehmens mit 2500 Mitarbeitern geben. Die Veranstalter bemühen sich rundherum um ein grünes Flair. Ein paar Palmen, die von Meinels mittlerweile geschlossenen Puro Beach übrig waren, stehen schon auf der neueingerichteten „Plaza“, wie Ullrich sie nennt. Erst vor wenigen Tagen wurden kleine Hainbuchen gepflanzt und Rollrasen verlegt. Die großen Laubbäume am Grundstücksende bleiben stehen.

Für den dazwischenliegenden Raum ist ein künstlicher See mit eigener Seebühne geplant. Dieser wird laut Ullrich aber erst bis zum Jahresende fertig. „Wir mussten uns auf den Dome und die Studios konzentrieren, damit wir die Veranstaltungen dort absichern können“, sagt er. Firmen, die ihre Präsentationen oder Sommerfeste nächstes Jahr feiern, sollen dann eine fertiggestellte, kleine Oase vorfinden. Fernab vom Großstadttrubel.

Auf den im März bekannt gewordenen Plänen sah das Areal so aus. 
Auf den im März bekannt gewordenen Plänen sah das Areal so aus.  © First Class Concept GmbH