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O2 baut 4G-Netz in der Region weiter aus

Nach langem Ausfall in Schrebitz funktioniert das Netz wieder. Nun kann dort wie in der Region die Qualität verbessert werden.

Von Maria Fricke
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Der Mobilfunkmast von O2 bei Schrebitz hat in den vergangenen Wochen kein Signal gesendet. Am Mittwoch sind die Arbeiten nun beendet worden.
Der Mobilfunkmast von O2 bei Schrebitz hat in den vergangenen Wochen kein Signal gesendet. Am Mittwoch sind die Arbeiten nun beendet worden. © Norbert Millauer

Ostrau. Ein Leben ohne Handy – für viele kaum mehr vorstellbar. Manch einer ist sogar nur noch über Mobilfunk zu erreichen. So auch in Schrebitz. Doch hinter den Anwohnern des Ostrauer Ortsteils liegt eine schwere Zeit. Mehrere Wochen war das Netz von O2 in dem Bereich ausgefallen.

Grund waren Arbeiten des Anbieters am Richtfunknetz an der Basisstation von O2 bei Schrebitz. Dort sei ältere Technik gegen neue ausgetauscht worden, um den Kunden zukünftig ein besseres Netz anbieten zu können, erklärte Florian Streicher, Sprecher von Telefónica Deutschland. Doch die Arbeiten zogen sich ungeplant in die Länge. Die Geduld der Anwohner, die mehrheitlich auf O2 im Mobilfunk angewiesen sind, da kein anderes Netz in der Region funktioniert, wurde strapaziert.

Dass das Netz ausfalle, das könne ja mal passieren. „Aber so lange?“, meinte eine Anwohnerin, die seit 1. Juli keinen Empfang mehr hatte. Die Schrebitzerin ist Rentnerin und beruflich nicht auf das Telefon angewiesen. Aber um Bilder und Nachrichten, unter anderem von ihren Kindern und Enkeln, zu empfangen, musste die Frau ihr Haus verlassen und in Richtung Funkmast fahren. 

Dort habe es wenigstens noch ein bisschen Empfang gegeben. Ein anderer Anwohner berichtete davon, dass die Kindereinrichtungen Probleme dabei hatten, die Eltern über Mobilfunk zu erreichen.

Kritik gab es von den Schrebitzern auch über die mangelnde Auskunft von O2. Mehrfach haben die Anwohner nach eigenen Angaben bei dem Unternehmen angerufen und sich nach Ursache und Dauer der Störung erkundigt. Eine zufriedenstellende Antwort hätten sie aber nicht erhalten.

Doch Mitte der Woche war es endlich soweit. Die Netztechniker konnten die abschließenden Arbeiten ausführen. Am Mittwochabend gingen die Schrebitzer wieder ans Netz. Das wurde auch von einer Anwohnerin bestätigt. 

Wespennest blockierte O2-Arbeiten in Schrebitz

Erneut entschuldigte sich der Sprecher für die "zwischenzeitlichen Unannehmlichkeiten", so Streicher. Es habe für Telefónica Deutschland oberste Priorität, den Kunden jederzeit ein leistungsstarkes Mobilfunknetz für die Nutzung der digitalen Anwendungen zur Verfügung zu stellen und Netzumbau- oder Reparaturmaßnahmen zügig abzuschließen. 

Das gelte auch für den Mobilfunkstandort in Schrebitz. Ein Teil der Maßnahmen habe jedoch leider außerhalb des Einflussbereiches des Unternehmens gelegen. 

Eine Fachfirma musste unter anderem zum Einsatz kommen, um ein Wespennest zu entfernen. Dieses war am Montag, 13. Juli, entdeckt worden. An diesem Tag sollten eigentlich die abschließenden Arbeiten an dem Standort durchgeführt werden. Zuvor war jedoch die artenschutzgerechte Entfernung des Nestes notwendig. 

Eine Anwohnerin aus Schrebitz freute sich in diesen Tagen über eine Erstattung in Höhe von zehn Euro von ihrem Vertragspartner AldiTalk. Ob diese aufgrund der Störung gutgeschrieben worden ist, konnte Florian Streicher nicht bestätigen. 

„Wenn Kunden von längeren Einschränkungen betroffen sind, können sie sich an den Kundenservice wenden“, meint Streicher. Der entscheide dann individuell, was in der jeweiligen Situation für den Kunden getan werden könne.

4G-Lücken in Döbeln werden geschlossen

Mit der neuen Technik am Schrebitzer Funkmast kann nun der Standort auch auf 4G umgerüstet werden. Das Netz ermöglicht den Kunden, zukünftig noch schneller im Internet zu surfen. Doch bei Schrebitz soll es nicht bleiben. 4G kommen soll zeitnah auch in Noschkowitz, Hartha sowie an verschiedenen Standorten in Döbeln. 

Seit Jahresbeginn seien im Landkreis bereits 30 neue, flächenwirksame 4G-Stationen errichtet worden, um 4G-Abdeckungslücken zu schließen“, schildert Streicher. Profitiert haben davon unter anderem die Kunden in Freiberg, Claußnitz und Halsbrücke.

Streicher versichert, dass bei den geplanten Maßnahmen nicht mit solchen gravierenden Ausfällen wie in Schrebitz zu rechnen sei. Die Errichtung von 4G-Standorten sei in der Regel nach kurzer Zeit und ohne Ausfälle möglich. 

Dass es in Schrebitz zu dem Ausfall gekommen sei, sei auf die Erneuerung der Richtfunktechnik zurückzuführen. Eine Besonderheit an dem Standort, die die Voraussetzung für die 4G-Technik darstellt, so Streicher. 

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